Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) hat Anfang April Jubiläum gefeiert: Vor 20 Jahren ist der rechtliche Rahmen für die Ökostromförderung in Kraft getreten.
Der Deutsche Bauernverband (DBV) zeigte sich anlässlich des Jubiläums überzeugt, dass das EEG der Landwirtschaft und dem ländlichen Räumen einen Schub gegeben hat.
Der Deutsche Bauernverband (DBV) zeigte sich zu diesem Anlass überzeugt, dass das EEG der Landwirtschaft und dem ländlichen Räumen einen Schub gegeben hat. Dies gelte für Biogas, aber auch für Photovoltaik und Windkraft. Geschätzt rund sechs Milliarden Euro an zusätzlichen Erlösen aus erneuerbarem Strom würden jährlich an Landwirte ausgeschüttet.
„Es gab ein Auf und Ab – mit Überförderungen und überhasteten Förderkürzungen”, stellte der stellvertretende DBV-Generalsekretär Udo Hemmerling fest. In den nächsten Jahren gehe es darum, diesen Betriebszweig in die Zukunft zu führen. Dazu zählten noch flexiblere und klimaschonendere Anschlusslösungen für Biogasanlagen im EEG. Photovoltaikanlagen hätten hoffentlich neue Chancen im Eigen- und Nahverbrauch, auch außerhalb des EEG, so Hemmerling.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier wertete das EEG ebenfalls als Erfolg. Aktuelle Zahlen des Umweltbundesamtes (UBA) zeigten, dass Deutschland auf dem Zielpfad für die Erreichung seines verbindlichen EU-Erneuerbaren-Ziels für 2020 sei, erklärte Altmaier.
Weltweit kopiert
Für die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) steht
fest, dass das EEG einen entscheidenden Wachstumsschub beim Ausbau des
Ökostroms erzeugt hat. Deutschland habe dank seiner Ökostromanlagen über
20 Jahre insgesamt etwa 1,67 Milliarden Tonnen Treibhausgase
eingespart, was dem bundesweiten Ausstoß der vergangenen zwei Jahre
entspreche. Mehr als 80 Staaten weltweit hätten das Erfolgsmodell
mittlerweile kopiert. Für den Biogasrat+ ist das EEG das zentrale
Instrument zur Erreichung der klimapolitischen Zielsetzungen. Das Gesetz
sei eine Erfolgsgeschichte, so die Geschäftsführerin des Rates, Janet
Hochi. Diese müsse jetzt beherzt und mit klarer Perspektive
fortgeschrieben werden.
Windrekord im Februar
Pünktlich zum EEG-Jubiläum hat der Bundesverband
der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) bekannt gegeben, dass
erneuerbare Energien im ersten Quartal 2020 erstmals mehr als die Hälfte des Stromverbrauchs in Deutschland abgedeckt haben. Laut den
BDEW-Berechnungen wurden von Januar bis März 52 Prozent des
Bruttoinlandsstromverbrauchs aus Wind, Sonne und Wasserkraft gewonnen;
im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres waren es rund 44 Prozent.
Auf den Windrekord im Februar folgte laut BDEW der März mit
außergewöhnlich vielen Sonnenstunden.
Der Einspeisevorrang für die erneuerbaren Energien habe zusammen mit
Kraftwerksstilllegungen zu einer deutlich reduzierten Einspeisung
konventioneller Energien geführt.
Aufgrund der verschiedenen Sondereffekte lässt sich dem BDEW zufolge
aus den Zahlen für das erste Quartal keine Ableitung für das Gesamtjahr
2020 treffen, zumal das erste Vierteljahr witterungsbedingt regelmäßig
eine höhere Erneuerbaren-Quote aufweise.