Ciolos will nachbessern
Nach wie vor nicht ausgeschlossen ist eine Ablehnung einzelner delegierter Rechtsakte durch den Landwirtschaftsausschuss am 7. April. Sollte das Plenum diese Zurückweisung bestätigen, könnte sich der für 1. Januar 2015 geplante Umsetzungsbeginn der EU-Agrarreform in den Mitgliedstaaten verzögern.
Ciolos rief dazu auf, von einer Blockade der Texte Abstand zu nehmen. Er zeigte sich bereit, zur Beseitigung bestehender Unklarheiten beizutragen, betonte jedoch gleichzeitig, dass man den hauptsächlichen Bedenken bereits im Vorfeld Rechnung getragen habe; eigentlich hätten die Rechtsakte bereits Ende Januar veröffentlicht werden sollen. In der Kommission sieht man zum derzeitigen Zeitpunkt keine Möglichkeit, die vom 28-köpfigen Kommissarskollegium gebilligten Entwürfe im Kern zu überarbeiten. Die Mitgliedstaaten haben unterdessen am 2. April im Sonderausschuss Landwirtschaft (SAL) über die delegierten Rechtsakte beraten.
Der agrarpolitische Sprecher der Christdemokraten im Europaparlament, Albert Deß, der die delegierten Rechtsakte scharf kritisiert hatte, begrüßte den Verlauf von bilateralen Gesprächen mit der Kommission, an denen auch der EVP-Fraktionsvorsitzende Joseph Daul teilnahm. Der CSU-Politiker Deß pochte auf die einfache und praxisorientierte Umsetzbarkeit der Detailregelungen.
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt bekräftigte am Rande des Agrarrats gegenüber Journalisten, dass er die Bedenken der Europaabgeordneten nachvollziehen könne. Er habe Ciolos bislang keine Zustimmung signalisiert.