Politik | 28. Januar 2021

Bericht zur Lage der Natur im Land

Von der BBZ-Redaktion
Der Naturschutzetat in Baden-Württemberg hat sich seit 2011 auf über 100 Millionen Euro verdreifacht. Die Vetragsfläche gemäß Landschaftspflegerichtline ist seit 2010 um 55 Prozent auf 41000 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche gestiegen.
Das geht aus dem Bericht zur Lage der Natur 2020 hervor, den  Umweltminister Franz Untersteller am Dienstag  vorstellte. „Der Bericht liefert einen umfassenden Überblick über unsere Naturschutzpolitik in den letzten fünf Jahren”, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann in Stuttgart. „Mit vielfältigen Maßnahmen, wie beispielsweise dem Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt oder dem Ankauf von für den Naturschutz wichtigen Grundstücken, konnten wir die Lage unserer Natur im Land verbessern.”
Über das genannte Sonderprogramm fördert die Landesregierung zahlreiche Natur- und Artenschutzmaßnahmen. Im Bereich des Umweltministeriums wurden in der ersten Periode des Sonderprogramms in den Jahren 2018 und 2019 über 2300 kleinere und größere Vorhaben zum Beispiel zur Optimierung von Schutzgebieten, zur Förderung der biologischen Vielfalt in der Agrarlandschaft, zum Schutz der Moore sowie für den landesweiten Biotopverbund auf einer Fläche von mindestens 5900 Hektar umgesetzt, teilt das Umweltministerium mit.
Seit dem letzten Bericht zur Lage der Natur vom Januar 2016 habe Baden-Württemberg außerdem ein weiteres Biosphärengebiet im Schwarzwald und neun neue Naturschutzgebiete ausgewiesen.   „Die vorhandenen Aktivitäten verdeutlichen, dass sich viele Landwirtinnen und Landwirte gemeinsam mit dem Naturschutz aktiv und intensiv für den Erhalt der biologischen Vielfalt einsetzen. Diese Zusammenarbeit wollen wir weiter ausbauen”, kündigte der Ministerpräsident an.
„Naturschutz ist eine Investition in die Zukunft”, betonte Umweltminister Franz Untersteller. „So hat die Landesregierung seit 2011 die Ausgaben für den Naturschutz von 30 Millionen auf zuletzt 106,7 Millionen Euro mehr als verdreifacht und die Naturschutzverwaltung personell gestärkt.”
Wichtigstes Förderinstrument
Der Bericht belege auch, dass das Land die Finanzierung von Maßnahmen im Rahmen der Landschaftspflegerichtlinie (LPR) ausgeweitet habe. Das Umweltministerium bezeichnet die LPR-Maßnahmen als wichtigstes Förderinstrument für den Naturschutz und die Landschaftspflege. So habe die Fläche, auf der Landschaftspflegemaßnahmen durchgeführt wurden, seit 2014 um 30 Prozent zugenommen.  2019 seien  gut 64 Millionen Euro an Fördergeldern ausgeschüttet worden.