Land und Leute | 15. April 2021

Das Netzwerken wird gefördert

Von Michaela Schöttner
Der zweite Teil der Kooperationsveranstaltung der drei Landjugendverbände in Baden-Württemberg rückte das Thema „Anbau, Umbau, Ausbau” in den Mittelpunkt.
Im digitalen Raum konnten die Teilnehmenden verschiedenen Vorträgen zuhören und an den Diskussionen teilnehmen.
Die Idee hinter der digitalen Veranstaltungsreihe „Mach dein Ding” ist, junge Expertinnen und Experten berichten zu lassen und den Dialog junger Menschen in der Landwirtschaft in Baden-Württemberg zu fördern. Auf diese Weise können sich Junglandwirtinnen und Junglandwirte gegenseitig weiterhelfen und den eigenen Horizont erweitern – kurzum: das Format unterstützt das Netzwerken.
Bei der zweiten Folge standen nicht nur technische Fragen  im Vordergrund. Auch Arbeitsbelastung und Unstimmigkeiten in der Familie waren Themen, die die Teilnehmenden beantwortet haben wollten. „Ich möchte auf Bio umstellen, weil ich finde, dass unsere Betriebsgröße dazu passt, aber mein Vater möchte das nicht. Wie war das bei euch in der Familie?”, lautete sodann eine der vielen Fragen. Berichtet wurde auch über das Betreiben eines Hofcafés und von Ferienwohnungen, Modernisierung mittels Melkroboter, Umstellung von Bullenmast auf Ziegenhaltung und über Bestandsumbau.
Man will sich kontinuierlich weiterentwickeln
Die Referenten plauderten aus dem Nähkästchen: Welche Idee stand am Anfang, wie wurde sie umgesetzt, welche Schwierigkeiten sind dabei aufgetaucht und was würde man Jahre später anders machen. Aber auch Zahlen, zum Beispiel zur Summe der Investitionen, sowie die entsprechenden Erträge wurden nicht geheim gehalten. So entstand ein gelungener Austausch für die Teilnehmenden, die großes Interesse daran zeigten, ihren landwirtschaftlichen Betrieb kontinuierlich weiterzuentwickeln. Interessant war außerdem, wie die einzelnen Betriebe mit der Corona-Krise umgegangen sind und was sie sich jeweils einfallen ließen. Beispielsweise Ursula und Ludwig Berthold vom Weingut Berthold in der Nähe von Neckarsulm: Sie betreiben normalerweise vier Wochen im Jahr eine Besenwirtschaft und richten zusätzlich rund 50 Veranstaltungen aus. In der Corona-Zeit haben sie den „Picknick-Besen” erfunden, sodass regelkonform weiterhin die Küche annähernd ausgelastet ist. Außerdem sind die beiden durch zahlreiche Online-Weinproben zu echten Vortragsprofis geworden.
Für den digitalen Austausch hat sich die Plattform Wonder als ideales Format  erwiesen. Dort können sich die Teilnehmenden mit einem Avatar frei bewegen und individuell entscheiden, welchem der parallel stattfindenden Vorträge sie zuhören und wo sie mitdiskutieren. Auch der Wechsel zwischen Referaten ist möglich.
Im nächsten Winter, das haben sich die drei baden-württembergischen Landjugendverbände vorgenommen, soll es weitergehen mit „Mach dein Ding”. Geplant ist unter anderem das Thema „Spezialisierungen in der Landwirtschaft”. Themenwünsche und -vorschläge können per E-Mail eingereicht werden: info@laju-suedbaden.de.
Infos zum Bund Badischer Landjugend: www.laju-suedbaden.de