Der zweite Teil der Kooperationsveranstaltung der drei Landjugendverbände in Baden-Württemberg rückte das Thema „Anbau, Umbau, Ausbau” in den Mittelpunkt.
Im digitalen Raum konnten die Teilnehmenden verschiedenen Vorträgen zuhören und an den Diskussionen teilnehmen.
Die Idee hinter der digitalen Veranstaltungsreihe „Mach dein Ding” ist, junge Expertinnen und Experten berichten zu lassen und den Dialog junger Menschen in der Landwirtschaft in Baden-Württemberg zu fördern. Auf diese Weise können sich Junglandwirtinnen und Junglandwirte gegenseitig weiterhelfen und den eigenen Horizont erweitern – kurzum: das Format unterstützt das Netzwerken.
Bei der zweiten Folge standen nicht nur technische Fragen im Vordergrund. Auch Arbeitsbelastung und Unstimmigkeiten in der Familie waren Themen, die die Teilnehmenden beantwortet haben wollten. „Ich möchte auf Bio umstellen, weil ich finde, dass unsere Betriebsgröße dazu passt, aber mein Vater möchte das nicht. Wie war das bei euch in der Familie?”, lautete sodann eine der vielen Fragen. Berichtet wurde auch über das Betreiben eines Hofcafés und von Ferienwohnungen, Modernisierung mittels Melkroboter, Umstellung von Bullenmast auf Ziegenhaltung und über Bestandsumbau.
Man will sich kontinuierlich weiterentwickeln
Die Referenten plauderten aus dem Nähkästchen: Welche Idee stand am
Anfang, wie wurde sie umgesetzt, welche Schwierigkeiten sind dabei
aufgetaucht und was würde man Jahre später anders machen. Aber auch
Zahlen, zum Beispiel zur Summe der Investitionen, sowie die
entsprechenden Erträge wurden nicht geheim gehalten. So entstand ein
gelungener Austausch für die Teilnehmenden, die großes Interesse daran
zeigten, ihren landwirtschaftlichen Betrieb kontinuierlich
weiterzuentwickeln. Interessant war außerdem, wie die einzelnen Betriebe
mit der Corona-Krise umgegangen sind und was sie sich jeweils einfallen
ließen. Beispielsweise Ursula und Ludwig Berthold vom Weingut Berthold
in der Nähe von Neckarsulm: Sie betreiben normalerweise vier Wochen im
Jahr eine Besenwirtschaft und richten zusätzlich rund 50 Veranstaltungen
aus. In der Corona-Zeit haben sie den „Picknick-Besen” erfunden, sodass
regelkonform weiterhin die Küche annähernd ausgelastet ist. Außerdem
sind die beiden durch zahlreiche Online-Weinproben zu echten
Vortragsprofis geworden.
Für den digitalen Austausch hat sich die
Plattform Wonder als ideales Format erwiesen. Dort können sich die
Teilnehmenden mit einem Avatar frei bewegen und individuell entscheiden,
welchem der parallel stattfindenden Vorträge sie zuhören und wo sie
mitdiskutieren. Auch der Wechsel zwischen Referaten ist möglich.
Im
nächsten Winter, das haben sich die drei baden-württembergischen
Landjugendverbände vorgenommen, soll es weitergehen mit „Mach dein
Ding”. Geplant ist unter anderem das Thema „Spezialisierungen in der
Landwirtschaft”. Themenwünsche und -vorschläge können per E-Mail
eingereicht werden: info@laju-suedbaden.de.