BBL-Bericht aus ... Soest
Nach einer Einführung gab es ein gemeinsames Brainstorming zu den Chancen, Risiken und Anforderungen der Bioenergie in der Landwirtschaft. Anschließend berichtete Experte Dickeduisberg zum Stand der Forschung und von Projekten sowie dem aktuellen Wissensstand im Haus Düsse zum Thema Bioenergie. Dabei stellte er deutlich dar, dass eine Umstellung immer eine Frage der Alternativen und letztlich des Preises ist. Beispielsweise würde sich ein auf Rapsöl umgerüsteter Traktor am Haus Düsse bei teuren Rohölpreisen besser rechnen als bei vergleichbaren günstigeren Alternativen. Außerdem änderten sich die Anforderungen an die Landwirtschaft zunehmend, da der Freizeitwert von Landschaft, Biodiversität und Klimaschutz zunehme. Bioenergie könne dabei eine wichtige Rolle spielen, aber auch durch die „Tank oder Teller”-Diskussion verdrängt werden.
Diskussionen lösten auch die staatlichen Fördermöglichkeiten von Bioenergie aus. Die Firma Kuchenmeister unter der Leitung von Manuela Mewes ist ein Beispiel für ein Unternehmen, welches schon einige Jahre freiwillig in erneuerbare Energie und neue Technologie investiert. Bei einer Besichtigung des Hauses Düsse erhielten die Tagungsteilnehmer einen Einblick in die Arbeit des Lehr- und Versuchszentrums der Landwirtschaftskammer NRW sowie in die Milchviehhaltung, die in zwei unterschiedlichen Systemen erfolgt: mit automatischem und mit klassischem Melksystem. Außerdem wird das Management mit Weidegang ausgebaut. In einem weiteren Bereich konnte die Schweinehaltung über einen speziellen Besuchergang besichtigt werden. Im Haus Düsse soll in den nächsten Jahren ein neuer Schweinestall nach besonders hohen Tierwohlkriterien entstehen. Abschließend stand bei der Tagung der Austausch der Landesverbände auf der Tagesordnung.