Land und Leute | 27. März 2019

BBL-Bericht aus ... Berlin

Von Charlotte Mark
Drei Vertreter des Bundes Badischer Landjugend waren zum Arbeitskreistreffen sowie anschließendem parlamentarischen Abend bei der Deutschen Landjugend dabei.
Michael Vogelbacher, Melanie Mennicke und Charlotte Mark diskutierten in Berlin mit.
Der erste AK Agrar beschäftigte sich mit „schwarzen Schafen” in der Landwirtschaft. Mit der Referentin für Öffentlichkeitsarbeit des LBV, Ida Hartmann, wurde eine Definition dafür festgelegt. Dabei stellt sich die Frage: Ist ein schwarzes Schaf ein Landwirt mit unzureichender fachlicher Praxis oder eine Person, die vorsätzlich rechtswidrig handelt? Imageschäden betreffen meist die gesamte Branche und seien deshalb zu vermeiden. Der beste Weg sei stets, sich gemeinsam stark zu machen und das direkte Gespräch mit Betroffenen zu suchen.  Für das Verhalten in der Öffentlichkeit hat der Landesverband Württemberg-Baden mit einem „Junglandwirte-Knigge” bereits gute Arbeit geleistet.  
Im Arbeitskreis „Anreize zur Betriebsübergabe nach Abschaffung der Hofabgabeklausel” referierte Bernhard Forstner vom Thünen-Institut über Unternehmensnachfolge und betrieblichen Strukturwandel. Anschließend berichteten Teilnehmer von eigenen Erfahrungen bei der Hofübergabe. Dabei stellte sich heraus, dass die Junglandwirteprämie meist einen wesentlichen Faktor darstellt, die nächste Generation mit in den Betrieb aufzunehmen. Zudem wurden unterschiedliche Modelle der Betriebsübergabe diskutiert. Die Teilnehmer waren sich einig, dass für jedes Modell Absprache und ein gutes Miteinander zwischen den Generationen notwendig seien. Zudem wird aufgrund des  Wandels bei den Betriebsleiterstrukturen weiterhin die Unterstützung bei einer außerfamiliären Hofnachfolge gefordert. 
Parlamentarischer Abend
Beim Parlamentarischen Abend, der den Titel „Europa landgemacht” trug, setzten sich Mitglieder des Bundestags, Vertreter der Wirtschaft und Landjugenddelegierte mit unterschiedlichen Themen von alltäglicher Demokratie bis zur Zukunft der Junglandwirte auseinander. Der Bund deutscher Landjugend spricht sich für die Zusammenarbeit und ein geeintes Europa aus. Die Herausforderung, Deutschland auch als zukünftigen Agrarstandort zu halten, wurde den Politikern am Tisch der Junglandwirte verdeutlicht. Fehlende Planungssicherheit bei Neuinvestitionen sowie schwindende  gesellschaftliche Anerkennung wurden kritisiert. Die politische Seite forderte in Sachen Öffentlichkeitsarbeit die Initiative der Landwirte, was auch von den Landwirten selbst finanziert werden solle.
FAZIT
Fachlich: Schwarze Schafe dürfen im Berufsstand nicht geschützt werden. Die Hofabgabeklausel kann gesetzlich nicht ersetzt werden, daher ist eine Förderung von Junglandwirten besonders wichtig.
Parlamentarischer Abend: Europa kann nur durch aktives Mitgestalten funktionieren.
 
VORSCHAU:Arbeitskreis Ackerbau im Herbst in Saarbrücken.