Bayern folgt dem Volksbegehren
Die Landwirte sollen dem Regierungschef zufolge finanziell motiviert werden, bei dem Gesetz mitzugehen. Er gestand ein, dass das „viel Geld” kosten werde. Doch man sei bereit, dieses Geld in die Hand zu nehmen. Söder bezifferte die Kosten auf bis zu 75 Millionen Euro. Darüber hinaus sollen auf Aiwangers Initiative hin Maßnahmen zur Reduzierung des Flächenverbrauchs in den Gesetzentwurf aufgenommen werden. Daneben sei es wichtig, ein Schulfach „Alltagskompetenz” zu entwickeln. Verstärkt werden solle auch das Personal. Der CSU-Politiker sprach von etwa 100 neuen Stellen. Er betonte, dass die bäuerliche Landwirtschaft auch künftig gebraucht werde. Daher gebe es Überlegungen, wie Junglandwirte gefördert werden könnten.
Aiwanger beklagte indes die massive öffentliche Konfrontation der vergangenen Wochen. Die Landwirte fühlten sich an den Pranger gestellt und müssten aus der „Sündenbockrolle” geholt werden, in die sie gestellt worden seien.
Der Präsident des Bayerischen Bauernverbandes (BBV), Walter Heidl, wertete es positiv, dass der Gesetzentwurf des Volksbegehrens mit einem „Paket für Landwirtschaft und Artenschutz” an verschiedenen Stellen deutlich verbessert werden solle. Gleichwohl müssten einige noch offene Fragen geklärt und gemeinsam tragfähige Lösungen oder Formulierungen erarbeitet werden, erklärte der BBV.
Heidl stellte zugleich klar, dass Maßnahmen in der Landwirtschaft allein nicht genügten, um den Artenrückgang zu bremsen. Er forderte einen echten „Gesellschaftsvertrag” für Artenschutz und Landwirtschaft im Freistaat.