Politik | 10. Januar 2020

Bauern wird große Bedeutung beigemessen

Von AgE
Das Image der Landwirte ist in der Bevölkerung deutlich besser als in der gesellschaftlichen Diskussion. Joachim Rukwied, Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), zieht dazu Ergebnisse von Umfragen als Belege heran.
Wie der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, in seinem Neujahrsgrußwort feststellt, haben die Landwirte nach wie vor einen hohen Stellenwert in der Bevölkerung. Das zeigten Umfragen: „Bei den Berufen, die auch in Zukunft besonders wichtig für die Gesellschaft sind, rücken wir auf Platz zwei vor - direkt hinter dem Arzt”, so Rukwied.
Großes Privileg
Der Bauernpräsident betont: „Wir sollten uns immer wieder bewusst machen, welch großes Privileg es ist, mit und in der Natur arbeiten zu dürfen, und welche Bedeutung die Landwirtschaft für die Gesellschaft hat.” Auch wenn es gerne vergessen werde, „wir ernähren die Bevölkerung”. Und ganz selbstbewusst könnten die Bauern sagen, dass nie zuvor in der Geschichte die Landwirtschaft ihrer gesellschaftlichen Aufgabe der sicheren Versorgung aller mit bezahlbaren und hochwertigen Nahrungsmitteln so erfolgreich gerecht geworden sei wie heute.
Die jüngsten Bauerndemonstrationen wertet der DBV als wichtiges Signal an die Politik.
Rukwied stellt aber auch fest, dass 2019 für viele  bäuerliche Familien ein schwieriges Jahr gewesen sei. „Dennoch sollten wir positiv nach vorne schauen”, so der DBV-Präsident. Die Demonstrationen in Berlin und im ganzen Land seien ein deutliches Lebenszeichen der gesamten Branche und ein wichtiges Signal an die Politik gewesen. Gemeinsam müsse es gelingen, den Widerspruch zwischen dem gesellschaftlichen Verlangen nach mehr Ökologie und Tierwohl einerseits und andererseits der fehlenden Bereitschaft, dafür mehr zu bezahlen, aufzulösen. Das sei eine der großen Herausforderungen für die kommenden Jahre.
Öffentlichkeitswirksam auftreten
Als weitere Herausforderung sieht der Bauernverbandspräsident die Veränderungen durch den Klimawandel. Auf diesen müsse sich die Landwirtschaft noch intensiver einstellen. Hier seien fortschrittlich handelnde Landwirte gefragt, zukünftig noch ressourcen- und umweltschonender zu agieren. „Diesen Weg werden wir weitergehen”, versichert Rukwied.
Damit aber in der Öffentlichkeit ankomme, wie sich Landwirtschaft verändere, müssten verstärkt öffentliche Aktionen durchgeführt werden – nach dem Motto: „Tue Gutes und rede darüber.” Die  junge Generation an Landwirten gehe diesen Weg bereits in den sozialen Netzwerken. Sie hätten viel Gespür für eine moderne und nachhaltige Landwirtschaft. Wendigkeit und Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Impulsen seien wichtig. Mit Innovationen und neuen Methoden werde es ihnen gelingen, erfolgreich zu wirtschaften und gleichzeitig die gesellschaftlichen Wünsche nach einer nachhaltigeren Landwirtschaft zu erfüllen.
„Wir müssen der Jugend eine Perspektive geben, damit sie ihre Zukunft in der Landwirtschaft sieht”, betont der DBV-Präsident. Das gehe nur, wenn die Betriebe wirtschaftlich auf soliden Beinen stehen und die politischen Rahmenbedingungen so gesetzt würden, dass Bäuerinnen und Bauern in einem harten internationalen Wettbewerb bestehen könnten.
Menschen auf dem Land profitieren
Die von der Bundesregierung angedachten Einschränkungen für die Landwirtschaft beim Aktionsprogramm Insektenschutz oder bei der Düngeverordnung müssten noch entschärft werden. Dafür setze sich der Deutsche Bauernverband intensiv ein.
Die Bauern trügen ihren Teil zur Zukunft Deutschlands bei. „Mit unseren Investitionen in die Betriebe sichern wir Tausende Arbeitsplätze und setzen uns dafür ein, dass zukünftige Generationen auf dem Land gute Lebensbedingungen vorfinden”, hebt Rukwied hervor. Davon profitierten letztlich alle Menschen im ländlichen Raum.