Politik | 19. April 2018

Bauern eher verhalten gestimmt

Von AgE
Die wirtschaftliche Stimmung der deutschen Landwirte ist auch in diesem Frühjahr eher verhalten. Das betrifft die im März geäußerte Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Lage, noch deutlicher jedoch die Zukunftserwartungen.
Rund 35 Prozent der Landwirte wollen laut Konjunkturbarometer Agrar in den kommenden sechs Monaten investieren.
Das geht aus den neuesten Daten des Konjunkturbarometers Agrar hervor, die der Deutsche Bauernverband (DBV) am Montag dieser Woche veröffentlicht hat. Danach hat sich auch die Investitionsbereitschaft nicht weiter verbessert. Das für die kommenden Monate geplante Investitionsvolumen liegt deutlich unter dem Stand der Jahre vor der Preiskrise 2015/16. Vergleichsweise gut wird dagegen die Liquidität in den Betrieben beurteilt.
Mit 22,1 Punkten liegt der aktuelle Index des Konjunkturbarometers Agrar leicht unter dem Wert vom Dezember 2017. Im Vergleich zum März 2017 ist der aktuelle Indexwert allerdings um 3,7 Punkte gefallen. Vor der Preiskrise 2015/16 war in der Spitze ein Niveau von 36 Punkten erreicht worden.
Minus bei Ställen, Plus bei Maschinen
Rund 35 Prozent der Landwirte wollen laut Konjunkturbarometer in den kommenden sechs Monaten investieren; vor einem Jahr waren es 33 Prozent. Das geplante Investitionsvolumen liegt dabei mit 4,5 Milliarden (Mrd.) Euro um 100 Millionen (Mio.)  Euro unter dem entsprechenden Vorjahresstand. Der Löwenanteil entfällt mit 2,5 Mrd. Euro auf Ställe und Stalltechnik. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein deutliches Minus von 300 Mio. Euro. Dagegen legen Maschineninvestitionen zu; geplant ist hier ein Gesamtvolumen von einer Milliarde Euro.
Preisentwicklung wesentliche Ursache
Auch für Anlagen im Bereich erneuerbare Energien sowie für Landkäufe wollen die Landwirte mehr ausgeben, als sie es vor Jahresfrist planten. Als wesentliche Ursache für die verhaltene Stimmung nennt der Bauernverband die Preisentwicklung. Insbesondere niedrigere Erzeugerpreise für Milch sowie gleichzeitig höhere Futtermittelpreise wirkten sich aktuell negativ auf die Stimmungslage aus.
Ein besonders belastender Einfluss für die Stimmung geht dem DBV zufolge unverändert von den Pachtpreisen aus. Relativ positiv würden dagegen die Rinderpreise und weiterhin insbesondere die Kapitalmarktzinsen und Leasing-Konditionen beurteilt.