Politik | 16. Juli 2020

Baden-Württemberg bei Öko bundesweit mit vorn

Von AgE
Der ökologische Landbau hat im vergangenen Jahr bundesweit erneut deutlich zugelegt. Laut Strukturdaten aus dem Bundeslandwirtschaftsministerium wurde die ökologisch bewirtschaftete Fläche um etwa 116000 ha oder knapp 7,8 Prozent auf rund 1,6 Millionen ha ausgeweitet.
Damit nahm der Ökolandbau insgesamt 9,7 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche in Deutschland ein. Die Anzahl der Biobetriebe erhöhte sich um 7,6 Prozent auf 34110 Unternehmen.
„Konventionell” und „Öko” keine Gegner
Für Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner belegen diese Zahlen, dass die gezielte Förderung wirkt: Immer mehr Landwirte hätten Lust auf Ökolandbau. Klöckner sieht „Öko” und „Konventionell” dennoch nicht als Gegner an. Nach ihrem Verständnis sollten sich die biologische und die herkömmliche Landwirtschaft generell ergänzen, „damit Ökolandbau produktiver und konventioneller Anbau ressourcenschonender wird”.
Der Ökolandbau nahm 2019 insgesamt 9,7 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche in Deutschland ein. In Baden-Württemberg lag der Anteil bei 13,2 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche des Landes.
Gemessen an der gesamten ökologisch bewirtschafteten Fläche in Deutschland haben laut Strukturbericht die Länder Bayern mit rund 23 Prozent und Baden-Württemberg mit rund zwölf Prozent den größten Flächenanteil, gefolgt von Brandenburg mit etwa elf Prozent und Mecklenburg-Vorpommern mit rund zehn Prozent.
Bezogen auf den Anteil des Ökolandbaus an der landwirtschaftlichen Nutzfläche der einzelnen Bundesländer hat hingegen das Saarland mit 18,1 Prozent die Nase vorn, gefolgt von Hessen mit 15,5 Prozent sowie Baden-Württemberg und Brandenburg mit einem Anteil von jeweils 13,2 Prozent.
Der Sprecher für Gentechnik- und Bioökonomiepolitik der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag, Harald Ebner, hatte die bundesweiten Zuwächse bereits am vergangenen Freitag begrüßt. Diese trügen auch der Entwicklung am Lebensmittelmarkt Rechnung, der seit Jahren hohe Wachstumsraten im Biobereich vorweisen könne, erklärte Ebner. Dies sei auch ein gutes Zeichen, weil es zeige, dass Bauernfamilien trotz mancher Anfeindungen und Angriffe bereit für Veränderung seien.