Politik | 15. September 2018

Afrikanische Schweinepest kommt in Belgien an

Von der BBZ-Redaktion
Gestern wurde in Belgien im Dreiländereck Frankreich, Luxemburg, Belgien Afrikanische Schweinepest festgestellt. Etwa 60 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt wurden die verendeten Wildschweine aufgefunden.
An Autobahnraststätten weisen Hinweisschilder Reisende auf die Gefahren hin.
Der Stuttgarter Landwirtschaftsminister Peter Hauk teilte gestern mit: "Wir sind in Baden-Württemberg gut vorbereitet und stehen in engem Kontakt mit dem Bund und den anderen Ländern."
Jetzt gehe es darum, alle notwendigen vorbeugenden Maßnahmen konsequent einzuhalten, um ein Übergreifen der Seuche auf Deutschland weiterhin zu verhindern. Sollte die ASP dennoch in Deutschland ankommen, müssten Bund, Länder, Jägerschaft und Wirtschaftsbeteiligte gemeinsam alle Anstrengungen unternehmen, den Schaden so gering wie möglich zu halten.
„Schweinehalter sind wegen der Bedrohung ihrer Tierbestände aufgerufen, die notwendigen Biosicherheitsmaßnahmen strikt umzusetzen. Dies ist eine wichtige Präventionsmaßnahme”, betonte der Minister.  „Auch die Verbraucherinnen und Verbraucher sind aufgerufen, keine Wurst- und Fleischwaren von Schweinen aus betroffenen Ländern mit nach Deutschland zu bringen und insbesondere während der Reisen keine Lebensmittelabfälle in der Natur, sondern ausschließlich in verschlossenen und für Wildtiere nicht zugänglichen Müllentsorgungsbehältern zu entsorgen”, erklärte Hauk. 
12-Punkte-Plan
Hauk hatte bereits zu Beginn des Jahres einen 12-Punkte-Plan vorgestellt, um das Risiko der Afrikanischen Schweinepest für Baden-Württemberg einzugrenzen. Dieser wird derzeit mit Hochdruck im Land umgesetzt. Dass beispielsweise die Bejagung des Schwarzwildes zur Risikominimierung deutlich intensiviert werden konnte, belegt unter anderem die Rekordstrecke von 78.606 Stück Schwarzwild im zurückliegenden Jagdjahr. 
Detaillierte Informationen zur Afrikanischen Schweinepest - auch den genannten Maßnahmenkatalog - finden sich hier.  
Klöckner: Ernste Lage
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner erklärte gestern: „Die neue Situation nehme ich sehr ernst. Die Afrikanische Schweinepest stellt seit längerem auch für Deutschland eine Bedrohung dar und unsere Vorbereitung für den Krisenfall laufen."
Laut Klöckner liegen die rechtlichen Instrumente vor, um die Afrikanische Schweinepest zu bekämpfen. Bereits im Juni brachte sie ich ein Gesetz auf den Weg, mit dem die bestehenden Maßnahmen ergänzt werden und ein Ausbruch der ASP bei Wildschweinen noch effektiver bekämpft werden soll. Das Gesetzesvorhaben stehe kurz vor dem Abschluss, so Klöckner.
Prävention stehe jedoch an erster Stelle. Deshalb habe das Ministerium eine mehrsprachige Aufklärungskampagne gestartet - online, mit Flyern und Plakaten auch an Tank- und Rastplätzen.  
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft weist erneut auf die strikte Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen in den Schweine haltenden Betrieben hin und insoweit auf die Vorgaben der Schweinehaltungshygieneverordnung. Zudem werden die Jagdausübungsberechtigten aufgefordert, verendet aufgefundene Wildschweine den jeweils zuständigen Behörde anzuzeigen, um eine entsprechende Untersuchung sicherzustellen.