Land und Leute | 15. August 2019

Für Erwachsenenbildung im ländlichen Raum müssen technische Voraussetzungen stimmen

Von der Redaktion
Schwerpunktthemen der jüngsten Sitzung des Vereins Arbeitsgemeinschaft Ländliche Erwachsenenbildung Baden-Württemberg (ALEB) waren „Digitalisierung und Bildungszeitgesetz”. Evangelische Frauen Württemberg sind der ALEB wieder beigetreten.
Verena Nopper (rechts) referierte über Möglichkeiten der digitalen Weiterbildung.
Mit dem Wiedereintritt der Evangelischen Frauen in Württemberg sind in der ALEB nun 23 Mitgliedsorganisationen zusammengeschlossen. Dies wurde bei der jüngsten Sitzung  in Stuttgart bekanntgegeben. Der Vorsitzende Martin Hahn (MdL) griff in seiner Begrüßung das aktuelle Bienen-Volksbegehren in Baden-Württemberg auf. Die Ziele des Volksbegehrens stimmten zu großen Teilen mit seiner Programmatik überein, erklärte Hahn. Jedoch enthalte der Gesetzentwurf zum Teil gesetzestechnische Ungenauigkeiten und es bestehe an manchen Stellen Präzisierungsbedarf, so der Ökolandwirt. Nachdem Egon Oehler sein Amt als stellvertretender Vorsitzender abgegeben hatte, wurde  Wolfgang Eißen, in seiner Funktion als Landesgeschäftsführer des Verbandes landwirtschaftlicher Fachbildung in Baden-Württemberg, zu dessen Nachfolger gewählt.
Digitalisierung
Über „Chancen und Möglichkeiten digitaler Weiterbildungsangebote” referierte Verena Nopper, Geschäftsführerin der Akademie des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbandes. Mit der Frage „Alles digital oder selbstbestimmt?” erläuterte sie verschiedene Vermittlungsformen. Darüber diskutierten die ALEB-Mitglieder angeregt und hielten fest,  dass Webinare und „blended learning” nur funktionierten, wenn die technischen Voraussetzungen auch für  jede ländliche Gemeinde gegeben seien. Yvonne Nitsche von der Fachstelle für Grundbildung und Alphabetisierung Baden-Württemberg stellte die Landesinitiative Grundbildung vor: In Deutschland könnten 6,1 Millionen Menschen – 12,1 Prozent der Bevölkerung – gar nicht oder nur unzureichend lesen und schreiben. Sie ermutigte dazu, Betroffene zu stärken, um Bildungsangebote wahrzunehmen. Des Weiteren wurde die Evaluierung des Bildungszeitgesetzes vorgestellt. Da die Teilnahme an der Erhebung nur gering gewesen sei, stelle man  die Wertigkeit der Ergebnisse infrage. Gerade die Qualifizierungen für das Ehrenamt seien für die in der ALEB anerkannten Bildungsträger zentral. Deshalb sprach sich der ALEB-Vorsitzende Hahn dafür aus, das Gesetz so zu belassen wie es ist. Die ALEB bekräftige hingegen den Bürokratieabbau und eine landesweite Kampagne, um das Gesetz bekannter zu machen. Geschäftsführerin Beate Krieg blickte in ihrem Tätigkeitsbericht für 2018 auf das 50-jährige Bestehen der ALEB zurück, das im Rahmen des Landwirtschaftlichen Hauptfests gefeiert wurde. Mit einer neuen Homepage sei der Dachverband zukunftsorientiert aufgestellt, ergänzte sie.