Betrieb und Wirtschaft | 18. Februar 2014

Abitur mit landwirtschaftlichem Bezug

Von red
Bereits seit 1979 gibt es in Baden-Württemberg Agrarwissenschaftliche Gymnasien. Allerdings nur an sechs Standorten: Ettlingen, Nürtingen, Öhringen, Radolfzell, Ravensburg und – seit dem Schuljahr 2012/13 – Freiburg. Innerhalb von drei Jahren kann man an diesen Schulen das Abitur machen.
Die Schülerinnen und Schüler nehmen zum Teil weite Anfahrtswege in Kauf.  Einige von ihnen haben landwirtschaftliche Betriebe in der Familie und wissen, dass sie später ein Studium im Agrarbereich aufnehmen wollen. Andere lieben die Natur oder Tiere und haben daher Interesse an Biologie, Umweltschutz oder Nahrungsmittelproduktion.
Neben den üblichen allgemeinbildenden Fächern, die für das Abitur notwendig sind,  vermitteln die Fächer Agrarbiologie, Agrar- und Umwelttechnologie sowie Wirtschaftslehre richtungsspezifisches Wissen. Wahlfächer sind Biotechnologie und in der Kursstufe Landwirtschaftliche Produktionstechnik.
Auch Exkursionen stehen auf dem Stundenplan, zum Beispiel zur Agritechnica.
Das  Profilfach Agrarbiologie umfasst Bereiche wie Zellbiologie, Bodenkunde, Grundlagen der landwirtschaftlichen Erzeugung, Pflanzenanatomie und Pflanzenernährung, Stickstoffdynamik in Böden und Pflanze, Stoffwechsel und Fütterung, Reproduktionsbiologie, Genetik und Züchtung sowie nachhaltige landwirtschaftliche Produktion.
Die Schülerinnen und Schüler müssen sich fundiert mit Themen aus den Bereichen der Biologie und der landwirtschaftlichen Produktion auseinandersetzen und sich mit vielschichtigen Sachverhalten beschäftigen. Sie blicken tief in die landwirtschaftliche Produktion und die damit zusammenhängenden Probleme. Anschließend können sie qualifiziert über die Auswirkungen menschlichen Handelns auf die natürlichen
Ressourcen und über  Nachhaltigkeit diskutieren. Der  Umweltschutzgedanke ist als durchgängiges Unterrichtsprinzip im Lehrplan des Faches Agrarbiologie verankert.
Grundlagen fürs Studium
In den Eingangsklassen beinhaltet der Unterricht im Profilfach auch Stunden für Laborversuche, dazu gehören über die drei Schuljahre auch Betriebsbesichtigungen und Exkursionen, die den Schulalltag bereichern. Mit diesem Unterrichtsangebot fördert das AG einerseits die Studierfähigkeit, andererseits bereitet es auf die technologischen, ökologischen und wirtschaftlichen Anforderungen der agrarwirtschaftlichen Arbeitswelt vor. Das nach drei Jahren erworbene Abitur ist eine bundesweit anerkannte Allgemeine Hochschulreife und auf keine Studienrichtung beschränkt, legt jedoch gute fachliche Grundlagen für Studiengänge in den Bereichen Agrar-, Bio- und Forstwissenschaften, Umwelttechnologien, Tiermedizin oder auch für Lehramtsstudiengänge in naturwissenschaftlichen Fächern.
Eine Aufnahme an den Agrarwissenschaftlichen Gymnasien in Baden-Württemberg ist mit einem mittleren Bildungsabschluss mit einem Schnitt von 3,0 aus den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik möglich. Ohne Ausbildung darf das 19. Lebensjahr erreicht sein, mit abgeschlossener Berufsausbildung das 22. Lebensjahr. Ein Wechsel vom Gymnasium ist nach Klasse 9 (G8) bzw. Klasse 10 (G8 oder G9) mit dem Versetzungszeugnis in die nächsthöhere Klasse möglich.
Anmeldung bis 1. März
Interessierte können sich bis zum 1. März 2014 im Hauptverfahren an den Schulen direkt oder gegebenenfalls zentral (Online-Verfahren) anmelden. Alle Anfragen nach diesem Termin sind direkt an die jeweilige Schule zu richten.