Politik | 21. November 2019

70 Millionen Euro für Nährstoffmanagement

Von AgE
Für ein Bundesprogramm zum Nährstoffmanagement stehen 70 Millionen Euro zur Verfügung. Im Mittelpunkt stehen die Förderung neuer Gülletechniken sowie die Erweiterung von Güllelagerstätten.
Der Etat des Bundeslandwirtschaftsministeriums wird noch einmal aufgestockt. In der Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses verständigten sich die Parlamentarier am 15. November auf die Bereitstellung von 70 Millionen Euro für ein Bundesprogramm zum Nährstoffmanagement. Gefördert werden sollen Maßnahmen zur Steigerung der Ressourceneffizienz und zur Verbesserung des Grundwasserschutzes.
Hilfen für Wald
Die Umsetzung soll über die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes” (GAK) und die Ackerbaustrategie erfolgen. Haushaltswirksam werden die bereits von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner zugesagten zusätzlichen Mittel zur Schadensbeseitigung im Wald und zur Förderung des Waldumbaus. Laut Beschluss des Haushaltsausschusses stellt der Bund dafür in den kommenden vier Jahren 547 Millionen Euro bereit. Davon sind 100 Millionen Euro für 2020 vorgesehen. Das Bundesprogramm Nährstoffmanagement sei eine Antwort auf die Belastungen, denen die Landwirtschaft etwa mit der neuen Düngeverordnung oder dem Insektenschutzprogramm ausgesetzt sein werde, erklärte der Berichterstatter der CDU/CSU für den Agrarhaushalt, Christian Haase. Seinen Angaben zufolge soll mit dem neuen Programm die Entwicklung neuer Techniken zur Separierung und zur Erhöhung der Nährstoffeffizienz sowie zur Transportwürdigkeit von Gülle gefördert werden. Zudem gehe es darum, die Erweiterung von Güllebehältern sowie die Verbesserung von Analyseverfahren zur Bestimmung von Gülleinhaltsstoffen zu unterstützen.  Förderfähig seien außerdem Düngeberatungen und die Ansäuerung von Gülle mit Schwefelsäure. Man erwarte von den Ländern eine Kofinanzierung von Programmen in der GAK, so dass am Ende sogar insgesamt 102 Millionen Euro für die Landwirtschaft zur Verfügung stehen könnten, betonte der CDU-Politiker.
Anreize statt Verbote
Der agrarpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Albert Stegemann, begrüßte die Entscheidung des Haushaltsausschusses für ein Bundesprogramm Nährstoffmanagement. „Wir setzen auf Anreize, nicht auf Verbote”, erklärte der CDU-Politiker. Der erneute Aufwuchs des Agrarhaushalts auf das Rekordniveau von 6,7 Milliarden Euro zeigt laut Stegemann: „Wir stehen fest an der Seite unserer Landwirte und der ländlichen Räume.” Von den zusätzlichen Mitteln in der agrarsozialen Sicherung sowie der GAK profitierten die Bauern ganz unmittelbar. Der forstpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Dirk Wiese, hob die Bereitstellung umfangreicher Mittel für den Wald hervor. Insgesamt stünden für die nächsten vier Jahre knapp eine Milliarde Euro für die vom Klimawandel besonders betroffenen Wälder zur Verfügung. Neben den bereits im Haushaltsentwurf veranschlagten rund 76 Millionen Euro habe die SPD-Bundestagsfraktion erreichen können, dass zusammen mit den Mitteln der Bundesländer knapp 870 Millionen Euro aus dem Energie- und Klimafonds (EKF) unter anderem für einen standortangepassten Waldumbau sowie die Förderung des Holzbaus genutzt werden könnten, so Wiese. Der SPD-Politiker bekräftigte anlässlich der erheblichen Aufstockung der GAK seine Forderung, die Gemeinschaftsaufgabe zu reformieren.