Trübes vom Schweinemarkt
Die Mäster in der EU müssen sich voraussichtlich noch längere Zeit auf niedrige Schlachtschweinepreise einstellen. Laut den Einschätzungen nationaler Experten des Prognoseausschusses der EU-Kommission dürften Schlachtschweine der Handelsklasse E im laufenden Jahr im Schnitt 1,44 Euro/kg erlösen; das wären 12 Cent oder 7,8 % weniger als 2014 und sogar gut 31 Cent beziehungsweise 17,7% weniger als es 2013 der Fall war.
Möglicherweise fällt das Minus gegenüber 2014 aber noch größer aus, denn für das vierte Quartal 2015 haben die Experten ein mittleres Preisniveau von 1,43 Euro/kg veranschlagt. Tatsächlich erlösten die Schlachtschweine EU-weit Ende Oktober gerade noch 1,40 Euro/kg, und bis zum Jahresende ist Marktanalysten zufolge eher mit weiteren Ab- als mit Zuschlägen zu rechnen.
Wenig erfreulich schätzt der Prognoseausschuss auch die Erzeugerpreisentwicklung in der ersten Hälfte 2016 ein. Im ersten Quartal sollen Schlachtschweine 1,39 Euro/ kg erlösen; das wären 0,2 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Anschließend erwarten die Experten eine saisonale Befestigung der Preise, die von April bis Juni im Mittel bei etwa 1,45 Euro/kg liegen könnten.
Grund für das seit dem vierten Quartal 2014 unterdurchschnittliche Preisniveau in der EU ist neben dem Wegfall des russischen Absatzmarktes und eines kaum wachsenden EU-Verbrauchs die merklich gestiegene Schweineproduktion. Diese soll laut EU-Kommission gegenüber 2014 um fast 7 Millionen Schweine zunehmen und zu einer Schlachtmenge von 257,1 Millionen Schweinen führen; im Vorjahresvergleich wäre das ein Plus von 2,7 %.