Land und Leute | 11. Januar 2018

Braten zum Anbeißen

Von Elisa Fisel, Albert-Reis-Technikerschule
Angehende Techniker der Albert-Reis-Technikerschule in Sigmaringen brachten in einer Veranstaltungsreihe den Verbrauchern die Landwirtschaft näher.
Martin Leibold (rechts) und Simon Maigler (links) erklären den Produktionsablauf in der Mutterkuhhaltung.
Verschiedene Workshops für Verbraucher mit Informationen vom Erzeuger zum Thema Ernährung wurden von Juni 2016 bis Dezember 2017 in einer Veranstaltungsreihe des Fachbereichs Landwirtschaft in Zusammenarbeit mit der Albert-Reis-Technikerschule angeboten. Ziel war es, auf unterhaltsame Weise den Bezug zur Produktion von Nahrungsmitteln herzustellen sowie die Wertschätzung für die Produkte und den Kontakt zum Bauern vor Ort zu stärken.
Im Mittelpunkt aller Veranstaltungen sollte der Dialog zwischen Verbrauchern und Erzeugern stehen. Dafür bereiteten die Technikerschüler der Albert-Reis-Technikerschule Vorträge im Rahmen des Unterrichtsfachs ‚Betriebliche Kommunikation / Öffentlichkeitsarbeit‘ vor. Die Veranstaltungsthemen gaben die Inhalte vor: Erzeugung von Rindfleisch, Schweinefleisch, Milch und Geflügel.
Die Titel der verschiedenen Abende waren bisher: „Schweinefleisch – ein vielseitiger Klassiker”, „Abwechslungsreiche Gerichte mit Milch und Milchprodukten”, „Rindfleisch aus der Region – immer ein Genuss”. Eine Veranstaltung zum Thema Geflügel ist bereits in Planung für die erste Jahreshälfte 2018.
Futtermischwägen sind wie Küchenmaschinen
Mit der Lebenswelt der Verbraucher konnten sich die angehenden Agrartechniker aus eigener Lebenserfahrung identifizieren: Unter anderem verglichen die Schüler in ihren Vorträgen die Futtermischwägen in der Rinderhaltung mit der Küchenmaschine: Verschiedene Grundzutaten werden gemäß Rezept hineingefüllt, während Gewürze wie Viehsalz und Mineralstoffe die Mischung vollwertig abrunden. Neben verschiedenen Haltungsformen bei Rindern wurden auch Beweggründe für die Betriebsausrichtung – beispielsweise mit oder ohne Weidehaltung – erörtert.
Außerdem wurden Beispiele für die Entscheidung für biologische oder konventionelle, intensive oder extensive Produktion erörtert. Die vielfältige Landschaft in Baden-Württemberg lasse schließlich nicht immer die Landbewirtschaftung mit Maschinen zu, so die Ausführungen.
Die Verkostung von H-Milch, länger haltbarer Milch und pasteurisierter Frischmilch brachte die Geschmacksnerven durcheinander, weil jeder glaubte, den Milchtyp zu erkennen. Auch über Stroheinstreu in der Schweinehaltung und wie „sauwohl” sich Tiere bei richtigem Management fühlen können, wurde berichtet-
 
Kontakte geknüpft
Im Anschluss an die Vorträge erhielten die fünf Teams Rezepte, um diese gemeinsam in den Kochnischen im Grünen Zentrum in Laiz zuzubereiten. Jeweils zehn bis fünfzehn Teilnehmer pro Abend fanden dort die Zutaten, die die Kursleiterinnen des Fachbereichs Landwirtschaft, Frau Seifried und Frau Keller, vorbereitet hatten. In kurzer Zeit zauberten die Teilnehmer ein wahres Festtagsmenü und so mancher Schüler konnte dabei den Kontakt zu einem Neukunden aufbauen.
So entstand ein lebhafter Dialog, bei dem die Landwirte mit den Verbrauchern über Fragen wie „Wo erhalte ich qualitativ hochwertiges Fleisch?”, „Wie kann ich Landwirte direkt unterstützen?” und „Was kann der Erzeuger tun, damit qualitativ gute Produkte im Laden landen?” angeregt diskutierten.