Betrieb und Wirtschaft | 09. April 2015

Schwächesignale vom Weltmarkt

Von BBZ-Redaktion
Während der Kieler Wert zum dritten Mal hintereinander zulegte und wieder über die Schwelle von 30 Cent geklettert ist, kommen vom Weltmilchmarkt schwächere Signale.
Der Kieler Rohstoffwert ist im März das dritte Mal in Folge gestiegen.
In Deutschland wurde der Markt in den letzten Wochen durch die Bremsmanöver wegen der massiven Überlieferungen bestimmt, wie die Landesanstalt für die Entwicklung der Landwirtschaft (LEL) in einer Markteinschätzung feststellt. Im Februar lagen die Anlieferungen rund  3% unter dem Vorjahr. Mitte März lockerten viele Betriebe die Zügel schon wieder und der Rückstand verkürzte sich auf 2,6%. Bei der saisonal steigenden Rohstoffverfügbarkeit und im Vorgriff auf die  endende Milchquote haben die Preise am Spotmarkt bei Rahm und Magermilchkonzentrat seit Anfang März wieder nachgegeben.
Vom Weltmarkt  kommen aktuell keine preisstützenden Impulse: Die Preise für Milchprodukte bei der Online-Handelsplattform Global Dairy Trade Tender (GDT) der neuseeländischen Molkerei Fonterra sind zu Monatsbeginn um fast 11 % eingebrochen. Schon Mitte März war ein Minus von knapp 9 % zu verzeichnen. Damit wurde die Preiserholung seit Dezember 2014 wieder fast vollständig aufgezehrt.
Verhaltene Nachfrage
Die Gründe sind in einer abwartenden Haltung des Weltmarktes aufgrund des weltweit hohen Angebots und einer verhaltenen Nachfrage, insbesondere aus China und Russland zu suchen. Auf China deuten zum Beispiel die überdurchschnittlichen Abschläge bei Voll- und Buttermilchpulver hin. 
In Europa ist die größte Frage, wie weit sich in den bisher von der Quote begrenzten Ländern Deutschland, den Niederlanden, Polen, Irland, Österreich und Dänemark die Anlieferung erhöhen wird. Aus Deutschland ist bekannt, dass viele Färsen aufgestallt wurden und viele Betriebe sich nicht von eigentlich zu schlachtenden Kühen getrennt haben. Ob die zu erwartenden Mehrmengen schon im 2. oder erst im 3. Quartal kommen, bleibe  abzuwarten.
 Der Kieler Rohstoffwert  ist im März  das dritte Mal in Folge gestiegen und konnte erstmals seit einem halben Jahr wieder die 30-Cent-Marke überwinden. Er stieg  um 0,9 auf 30,1 Cent/kg.  Verantwortlich für die  Aufwärtsentwicklung  war allein der Preisanstieg für Milchfett.