Tierhaltung | 29. Oktober 2014

RBW bei den Jungzüchtern vorne

Von Dr. Weidele, RBW
Mit zwölf Schaukühen und fünf Vorführrindern startete die RBW am 24. und 25. Oktober nach Miesbach zur Bundesfleckviehschau, die erstmals in Bayern abgehalten wurde. Auch fünf Jungzüchter waren mit dabei.
Gleich mit einem Knaller startete die RBW in das Fleckviehschau-Wochenende. Insgesamt traten 30 Jungzüchter aus ganz Deutschland mit ihren Rindern an, um  den besten Vorführer unter sich auszumachen. Für die  RBW gingen Jana Schramm, Lisa Binder, Max Beißwenger, Florian Waibel und Maximilian Hartmann ins Rennen. Maximilian Hartmann konnte seine Klasse souverän gewinnen, Lisa Binder wurde Zweite in ihrer Klasse. Maximilian Hartmann, Aichstetten,  krönte  das Ganze noch mit seiner Darbietung in der Siegerauswahl: Er wurde klar zum Bundessieger der Jungzüchter gekürt. Der Siegertitel für das beste Typrind ging eindeutig an den Betrieb Herbert Lang, Herbstein, aus dem hessischen Zuchtgebiet. Die hessische Jungzüchtergruppe konnte sich zudem den Gruppentitel sichern.
Maximilian Hartmann aus Aichstetten wurde dank seiner souveränen Vorführleistung Bundessieger.

Starke Euterqualität
Am Samstag startete dann der lang ersehnte Richtwettbewerb. Souverän traf Christian Straif aus Tirol seine Entscheidungen und legte in bekannter Weise sehr viel Wert auf den modernen euterbetonten Typ, auch wenn er dabei auf ausreichend Typ und Kaliber achtete.
Die RBW hatte in der Auswahl vor allem auf bewährte ältere Kühe als Ausdruck des balancierten Zuchtprogrammes Wert gelegt, weshalb nur wenige Kühe in den jungen Kuhklassen liefen. Allerdings waren diese   umso erfolgreicher. Die Opstein-Tochter Leandra aus der bekannten Schau- und Zuchtkuh Limette, der Mutter von Vlinno aus dem Betrieb Sabine und Norbert Bertel, Hasenweiler, konnte ganz frisch gekalbt mit einem extrem beaderten Euter gleich in der ersten Gruppe den zweiten Platz sichern. Erstaunlicherweise brachten die bayrischen Verbände vor allem junge Kühe zur Schau, allein 60 Katalognummern waren Erstkalbskühe, 25 waren Zweitkalbskühe. Siegerin der Erstkalbskühe wurde die moderne stilvolle Ikebana-Tochter von der Mosandl GbR in Dietfurt vor der sehr großen Pandora-Tochter Pixel von Michael Walser, Eurasburg.
Bei den Zweitkalbskühen waren die recht altmelkenden Rau-Töchter Emilia von Hof Aischland und Bella von Kurt Schneider, Schloßschmiedelfeld, am Start, die sich beide trotz der fortgeschrittenen Laktation sehr frisch und lebendig im Euter zeigten. So konnte sich Emilia auch als Zweite in ihrer Klasse platzieren. Siegerin der Zweitkalbskühe war eine sehr gute Ilion-Tochter, die Kuh Anke von Franz Vordermayer aus Riedering, die sich auch als Siegerin mittel gegen die Siegerin der Drittkalbskühe der Rau-Tochter Fifi von Peter Ginter, Wielenbach, durchsetzen konnte.
Entsprechend dem Zuchtziel der RBW mit Blick auf alte, haltbare Produktionskühe mit guten Eutern hatten die weiteren von der RBW ausgestellten neun Kühe drei bis sechs Kälber und aufgrund der dünnen bayrischen Konkurrenz das Pech, zum Teil gegeneinander antreten zu müssen. Bei den Drittkalbskühen gingen die typstarke Wigli-Tochter Gold-Winner von Joachim Keller, Allmendingen, die Rau Tochter-Gieschen aus dem gleichen Bestand, die Homorry-Tochter Susanne von Hubert Ewald, Bräunlingen, und die extrem euterstarke Vanrog-Tochter Jana von Armin Winterhalder, Tannheim, für die RBW an den Start. Jana konnte sich den zweiten Platz in der Klasse sichern und wurde gleichzeitig Gruppenreservesiegerin, da sie den Preisrichter durch ihre komplette Erscheinung und ein überragendes Euter für sich gewinnen konnte.
Mit Limette und Waldfee zeigte der Betrieb Sabine und Norbert Bertel, Hasenweiler, zwei extrem komplette und eutersichere Winnor-Töchter mit bereits vier Kälbern. Folgerichtig wurde Limette, die Mutter von Vlinno, auch Zweite in der Klasse und spielte auch beim Klassensieg noch eine Rolle.
Den Klassenreservesieg bei den älteren Kühen holte sich Romart-Terme von Franz Käppeler, Seelfingen.

Bei den Fünftkalbskühen stellte die RBW mit der Robi-Tochter Bastei von Thomas Bidlingmaier, Eislingen, und der Romart-Tochter Terme von Franz Käppeler, Seelfingen, zwei sehr unterschiedliche Tiere. Bastei war als Eutersiegerin bereits bei der RBW-Schau erfolgreich gewesen, Terme zeigte sehr guten Typ bei viel Länge und ein fest ansitzendes Euter. Terme wurde Zweite in der Klasse und Klassenreservesiegerin, Bastei konnte sich auf dem dritten Rang hinter Terme platzieren. Siegerin der alten Kühe (4–5 Kälber) wurde die Round-up-Tochter Olinka von der Lechner GbR, Sauerlach, vor der Perino-Tochter Serina von Rudolf Kaltner aus Seeon.
Omine holt erneut einen Titel
Bei den Lebensleistungskühen trat die bekannte Romsel-Tochter Omine von Georg Henner, Ballendorf, an und konnte sich bei den Sechstkalbskühen behaupten als Zweitplatzierte in der Gruppe und Klassenreservesiegerin. Siegerin wurde die Humid-Tochter Bluna vor der Zehntkalbskuh London, einer Hochtor-Tochter aus der letzten Klasse.
In der Summe war die Bundesfleckviehschau 2014 für die RBW ein voller Erfolg. Wieder einmal konnte die RBW ihre Exterieurorientierung unter Beweis stellen. Speziell die Euterqualität der ausgestellten Kühe war überragend und wurde mit den vielen Reserveklassensiegplatzierungen belohnt. Erfreulich  war zudem, dass mit der Mutter von Vlinno, der Mutter von Siwil und der Mutter von Manuap gleich drei Kühe in Miesbach zu sehen waren, die Mütter von wichtigen Besamungsbullen der RBW sind und zeigt, dass sich korrektes Exterieur und Bullenmuttereignung nicht ausschließen müssen.