Pflanzenbau | 10. August 2017

Raps im Landessortenversuch 2016/2017

Von Thomas Würfel und Maria Müller-Belami, Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg (LTZ)
Extreme Wetterereignisse prägten das abgelaufene Winterrapsjahr. Im Herbst waren manche Bestände wegen einer ausgedehnten Trockenphase so lückig, dass sie umgebrochen werden mussten. Auch der Landessortenversuch in Eiselau wurde Opfer der fehlenden Niederschläge.
Schneebruch in Raps im April 2017.
Im April fielen die Temperaturen deutlich unter den Gefrierpunkt und verursachten in manchen Bestände Frostrisse an den Stängeln, die aber überwiegend ohne nenneswerte Einbußen blieben. Schlimmere Folgen hatte der erneute Wintereinbruch zur Blüte. Der Bundes- und EU-Versuch in Döggingen konnte wegen starker Schädigung durch Schneebruch nicht fortgesetzt werden. Andererseits hat die Kälte dem Raps und dem Geldbeutel gut getan: der Schädlingsdruck hielt sich in Grenzen, so dass in der Regel eine Insektizidbehandlung im Frühjahr ausreichend war. Dagegen nahm die Wurzelhals- und Stängelfäule in der Praxis wieder deutlich zu.
Die Anbaufläche betrug rund 48850 ha (Quelle: MLR, Gemeinsamer Antrag; vorläufig) mit Schwerpunkten in den Landkreisen Main-Tauber, Neckar-Odenwald und Alb-Donau.
Die Tabelle zeigt: Der LSV-Winterraps, verrechnet über fünf von sechs Standorten in Baden-Württemberg, brachte einen durchschnittlichen Ertrag von 54 dt/ha in der praxisrelevanten Stufe mit Fungizidbehandlung. Der Ertrag liegt damit nur knapp unter dem fünfjährigen Mittel. Phoma, Alternaria und Verticilium waren stärker ausgeprägt, wenn auch nicht an allen Standorten, der Sclerotiniabefall war dagegen geringfügig.
Die Relativerträge der einzelnen Prüfstandorte sind in der Kurzinfo Winterraps auf der homepage des LTZ dargestellt: www.ltz-augustenberg.de > Arbeitsfelder > Pflanzenbau > Sorten.
Die endgültigen Auswertungen zu Ertragsleistung nach Anbaugebieten und zu den Qualitäten werden zeitnah im Versuchsbericht Winterraps 2017 auf der homepage des LTZ veröffentlicht. Die ausführlichen Sortenbeschreibungen und die Marktleistungsberechnungen zu den 2017/2018 geprüften Sorten erfolgt in den Fachzeit- schriften im Juni 2018.