Betrieb und Wirtschaft | 14. April 2016

Omira bietet Einjahres-Vertrag

Von René Bossert
Milcherzeuger, die im Rahmen des Omira-Alpenmilch- programms Rohstoff liefern, können jetzt für eine gewisse Milchmenge einen auf ein Jahr festgeschriebenen Preis erhalten.
Der Erzeugerpreis  für  den Vertrag mit der Laufzeit 1. Juli 2016 bis 30. Juni 2017  liegt bei 32,5 Cent/kg, netto, bezogen auf 4,2 % Fett, zuzüglich der üblichen Zuschläge.   Grundlage ist ein einjähriger Vertrag  zwischen der Ravensburger Molkerei und der Firma Mondelez, der eine  Auszahlungsleistung auf diesem Niveau für die Erzeuger ermöglicht. 
Der Vertrag bezieht sich auf  eine Menge von 100 Mio. kg. Das ist ein rundes Drittel der Rohstoffmenge des  Alpenmilch-Programms, in dessen Rahmen Mondelez von der Omira Pulver kauft. In das regional abgegrenzte Programm liefern etwa 850 Omira-Erzeuger. Die Verwertung innerhalb dieses Vertrages ist an den Durchschnittspreis der Landesanstalt für Landwirtschaft in Bayern gekoppelt. 
Der Vertrag bezieht sich auf eine Menge von 100 Millionen Kilogramm Milch.

„Wir sprechen in diesem Fall von einem sogenannten Back-to-Back-Kontrakt”, sagt Omira-Geschäftsführer Ralph Wonnemann zu dem neuen Angebot an die Erzeuger . Er nennt den Vertrag „erfreulich”. Back-to-Back-Kontrakte seien  ein Thema, an dem man arbeiten müsse, findet er. Anbieter und Kunden  profitierten von den längeren Laufzeiten gleichermaßen.  Bisher sei nur die Lebensmittelindustrie an solchen Verträgen interessiert, aber warum könne eigentlich nicht auch der Lebensmittel-Einzelhandel  daran Gefallen finden, fragt sich Wonnemann.  Die 32,5 Cent/kg seien ein attraktives Angebot, das momentan über dem bayerischen Durchschnittspreis liege, sagt Wonnemann. Kein Wunder, dass die Nachfrage der Erzeuger die angebotene Menge übersteigt   und man wahrscheinlich die Milchmenge anteilig umlegen werden müsse.
 Auf weit  tieferem Niveau  liegt dagegen der Omira-Standardauszahlungspreis, zumal er für den März um zwei Cent/kg auf nunmehr 26,6 Cent (netto, 4,2 %, GVO-frei, inklusive durchschnittlicher Mengenzuschlag) abgesenkt wurde. Vor dem Hintergrund der Signale aus den laufenden Verhandlungen für die Weiße Linie wird der Abstand in nächster Zeit sicher nicht kleiner werden. Wonnemann erwartet für die Weiße Linie „noch einmal einen Ruck nach unten”.
Natürlich laufe die Diskussion über den Preisabstand unter den Omira-Erzeugern, „aber wir haben es  im einen Fall eben auch mit Rohstoff  innerhalb der Alpenmilch-Rahmenvereinbarung mit Mondelez zu tun”, betont Wonnemann.