Politik | 26. November 2015

Österreich zahlt schon

Von AgE
Österreichs Landwirte haben die erste Tranche der Fördergeld-Vorauszahlungen für dieses Jahr erhalten.
Österreichische Landwirte erhalten Vorschuss bei Förderprogrammen und Direktzahlungen.
Wie die Agrarmarkt Austria (AMA) mitteilte, wurden am 18. November insgesamt 192 Millionen Euro für die Teilnahme am Umweltprogramm (ÖPUL) und 175 Millionen  Euro als Ausgleichzahlungen für erschwerte Bewirtschaftungsbedingungen überwiesen. Eine weitere Zahlung ist für den 17. Dezember angekündigt. Dann sollen zusammen rund 347 Millionen Euro an Direktzahlungen angewiesen werden. Die Mehrzahl der Betriebe erhält mit dem Vorschuss bis zu 75 Prozent ihrer beantragten ÖPUL-Gelder und Ausgleichszahlungen sowie bis zur Hälfte der Direktzahlungen.
Vereinfachte Datensätze
Für die Berechnungen der Vorschussleistung wurden in der Agrarverwaltung vorerst vereinfachte Prämien- und Datensätze wie beim Viehbestand herangezogen, um Fördergelder überhaupt noch im Jahr 2015 fließen zu lassen. Zur Gänze bekommen Österreichs Landwirte ihre Agrargelder spätestens am 26. April 2016. Der endgültige Auszahlungsbetrag wird erst wenige Tage davor feststehen. Mit ihrer eher behutsamen Vorgehensweise wollen das Wiener Landwirtschaftsministerium und die AMA eine mögliche Beanstandung – allen voran durch die EU – etwa wegen Überzahlung und damit eine aufwendige Rückforderung von bereits ausbezahlten Mitteln vermeiden.
Erst eine von Landwirtschaftsminister Andrä  Rupprechter  erwirkte nationale Sonderrichtlinie mache die Vorauszahlungen aus nationalen Budgetmitteln jetzt überhaupt möglich, heißt es aus dem Agrarressort. Aufgrund neuer EU-Fördermodalitäten bis 2020 und  neue Zahlungsansprüche sowie Berechnungsauflagen sei eine verordnungskonforme Auszahlung von EU-Geldern und damit der Agrarfördergelder in voller Höhe noch im Jahr 2015 nicht möglich.