Land und Leute | 06. September 2017

Pflegeberufe ernsthaft aufwerten

Von der BBZ-Redaktion
Der Deutsche Landfrauenverband (dlv) warnt vor einer Pflegekatastrophe. Er fordert, dass das Pflegeberufegesetz zügig umgesetzt wird.
Werden Beschäftigte nicht angemessen bezahlt, macht das die mangelnde Wertschätzung deutlich, die ihnen entgegengebracht wird. Der dlv fordert, Pflegeberufe wirklich aufzuwerten.
Mit dem Pflegeberufegesetz, das in dieser Legislaturperiode verabschiedet wurde, sind wichtige Weichen für eine Reform gestellt. Die finanzielle und gesellschaftliche Aufwertung dieser Berufe sowie die Überprüfung, ob das Gesetz wirklich greift, dürfen laut dlv nach dem Wahlkampf nicht vernachlässigt werden.
Die Attraktivität der Branche fängt bei der Berufsausbildung an und hört bei angemessenen Personalschlüsseln nicht auf. Ganz wichtig ist und bleibt die finanzielle und gesellschaftliche Aufwertung dieser so wichtigen Arbeit, wie der dlv unterstreicht.„Hier muss die Regierung am Ball bleiben, auch die demnächst gewählte. Das Gesetz muss zügig umgesetzt werden, denn viel Zeit bleibt uns nicht mehr, bevor wir auf eine Pflegekatastrophe zusteuern”, so dlv-Präsidentin Brigitte Scherb. „Bei der Umsetzung gilt es zu beobachten, ob die angestrebten Veränderungen ausreichen oder ergänzende Maßnahmen gebraucht werden.”
dlv begrüßt, dass SPD Thema ernst nimmt
Der Deutsche Landfrauenverband beobachtet die Parteien, die das Thema aufgreifen. Die SPD hat ein Aktionsprogramm zur Aufwertung der Pflegeberufe vorgestellt und  damit das Thema aktiv im Wahlkampf vorangestellt.
„Der dlv begrüßt, dass die SPD das Thema ernst nimmt und ihren umfassenden Fahrplan zur Verbesserung der Situation vorstellt. Auch andere Parteien behandeln das Thema in ihren Wahlprogrammen mehr oder weniger ausführlich, aber wir brauchen klare Bekenntnisse statt geduldigem Papier”, fordert Scherb. „Und wir appellieren, die Herausforderungen des ländlichen Raumes nicht zu vergessen! Die Menschen dort dürfen nicht unter fehlenden Pflegediensten oder schlechten Betreuungsangeboten leiden”, unterstreicht die Präsidentin.