Land und Leute | 29. März 2017

Für Landbau und für Weinbau qualifiziert

Von Petra Littner
Insgesamt 41 Absolventen feierten auf der Hochburg Emmendingen ihre erfolgreiche Abschlussprüfung, mit der sie sich zur Fachkraft für Landbau beziehungsweise Weinbau im Nebenerwerb qualifiziert haben.
Die Prüfungsbesten Nebenerwerbs-Winzer David-Max Bronner, Birgit Berg und Cornelia Schmitz und Landwirte Simon Zimmermann, Kai-Uwe Martens und Markus Joos (v.l.).
Eineinhalb Jahre liegen hinter den Absolventen, in denen sich die Schülerinnen und Schüler im Alter von 23 bis 57 Jahren nach rund 400 Stunden Abend- und Wochenendunterricht den Titel redlich verdienten. Vom Handwerker bis zum Akademiker brachten die Anwärter aus ganz Baden  höchst unterschiedliche Voraussetzungen mit. „Die Landwirtschaft ist es, die Sie verbindet”, unterstrich Peter Ackermann, Schulleiter und Klassenlehrer der Landwirtinnen und Landwirte. Die Weiterbildung stelle eine enorme zusätzliche Belastung dar. So gebe es auch immer einige, die den Kurs abbrächen. Denen, die durchgehalten haben, zollte Ackermann Lob und Anerkennung. Während der Winterschule wie auch an den Praxistagen im Sommer hätten sie motiviert auf ihr Ziel hingearbeitet und nun mit der mündlichen Prüfung die letzte Hürde genommen. Zu den Fächern zählten beispielsweise Betriebswirtschaft, Unternehmensführung und Pflanzenbau sowie Ackerbau, Grünland und Tierhaltung, ergänzt durch Wahlfächer wie Destillieren, Milchviehhaltung und Streuobstbau.
Schulprojekte
Das große Interesse an der Fortbildung bestätigte auch der Klassenlehrer der Winzer, Adrian Bürkle. „Sie tragen zum Erhalt unserer Weinkultur bei”, betonte er mit Blick auf die Zukunft der jahrhundertealten Tradition. Neben den Unterrichtseinheiten in Weinbau, Kellerwirtschaft, Weinrecht sowie Lehrgängen zu Pflanzenschutz und kontrolliertem Abbrennen von Böschungen wies Bürkle besonders auf das Schulweinprojekt hin.
Lisa Thoma und Laura Kiefer stellten es vor: Für einen ‚Weißen Burgunder Spätlese‘ hatten 13 Kursteilnehmer/innen insgesamt rund 1200 Kilogramm Trauben zur Verfügung gestellt. Die wurden im Weingut Dreher zu einem filigran-fruchtigen Sommerwein gekeltert, von dem nun unter dem Markennamen WIN – Abkürzung für „Winzer im Nebenerwerb” – etwa 1000 Flaschen über die Absolventen vermarktet und auch bei Festen auf der Hochburg ausgeschenkt werden.
Die Landwirte hatten sich hingegen bei ihrem Schulprojekt mit dem Einsatz von Windmaschinen zum Schutz vor Frostschäden beschäftigt. Stefan Kahrs stellte die gewonnenen Erkenntnisse anhand einer Installation in Sasbach-Leiselheim am nördlichen Kaiserstuhl ausführlich dar. Damit ergänzte er den Bericht von Klassensprecher Simon Zimmermann, der augenzwinkernd von anfänglichen „Grabenkämpfen” zwischen Teilnehmern aus konventioneller und biologischer Landwirtschaft berichtete. Ein Seminar im Bildungshaus Kloster St. Ulrich habe dazu beigetragen, die Differenzen zu überwinden, und so wurden Unterricht und Praxistage zu harmonischen gemeinsamen Erlebnissen.
Klassenbeste
Von den Leistungen zeigten sich nicht zuletzt Dieter Blaeß, Abteilungsleiter Landwirtschaft im Regierungspräsidium Freiburg, und der Badische Weinbaupräsident Kilian Schneider  beeindruckt. Gemeinsam mit den Klassenlehrern überreichten sie die Zeugnisse und ehrten insbesondere die jeweils Klassenbesten. Dies waren bei den Landwirten Kai-Uwe Martens aus Herbolzheim (1.), Simon Zimmermann, Münstertal (2.) und Markus Joos, Elzach (3.). Das beste Prüfungsergebnis der Fachkräfte Weinbau erzielte Birgit Berg aus Freiburg, gefolgt von David-Max Bronner, Müllheim, und Cornelia Schmitz, Merzhausen. 
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Landwirte und Winzer im Nebenerwerb