Land und Leute | 02. November 2017

Hauswirtschaft schafft Lebensqualität

Von Markus Adler
Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer überreichte 101 Absolventinnen und Absolventen der hauswirtschaftlichen Berufe ihre Urkunden in der Edith-Stein-Schule in Freiburg. Die Zahl stieg gegenüber 2016 um fast ein Viertel.
Die Ländlichen Hauswirtschafterinnen erhielten ihre Abschlussurkunden
Die Ausbildungszahlen gehen seit Jahren zurück, der Bedarf an  Fachkräften jedoch steigt. Umso erfreulicher, dass mit 101 Absolventinnen und Absolventen 23 mehr als im Vorjahr die Ausbildung abschlossen – sechs davon in der ländlichen Hauswirtschaft, 56 in der städtischen Hauswirtschaft und 39 als sogenannte Fachpraktikerinnen und Fachpraktiker Hauswirtschaft (diese Qualifizierung ermöglicht eine Ausbildung ohne Schulabschluss und ist Menschen mit Beeinträchtigungen, die ein entsprechendes Gutachten vorlegen, vorbehalten). Vor rund 250 Gästen sagte die Regierungspräsidentin: „Sie haben einen tollen Grundstein für Ihren beruflichen Werdegang gelegt. Hauswirtschafter und Hauswirtschafterinnen benötigen umfangreiche fachliche Kenntnisse sowie ein hohes Maß an sozialer Kompetenz”, betonte Bärbel Schäfer. „Hauswirtschaft schafft Lebensqualität”, gelte ebenso allgemein in der Gesellschaft wie auch im Bereich von Pflegeheimen und Krankenhäusern. Schäfer verdeutlichte dies am Beispiel der Altenhilfe, wo immer mehr Einrichtungen   Hauswirtschaft in eigener Regie steuerten. „Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist dabei der Einsatz von qualifizierten Fachkräften”, sagte die Regierungspräsidentin. Hauswirtschaftliche Berufe bieten auch für Quereinsteigerinnen nach Erziehungszeit Potenzial. Fast 40 Prozent der Absolventinnen haben sich als Externe an Berufsschulen, Volkshochschulen oder Fachschulen  auf die Prüfung vorbereitet. „Frauen können auf diese Weise zu einem späteren Zeitpunkt einen qualifizierten Berufsabschluss erwerben und dabei viel Lebenserfahrung in die Ausbildung einbringen.”  In den ländlichen Räumen sei der Abschluss  auch Gelegenheit zur Existenzgründung. „Seit 17 Jahren unterstützen Land und EU mutige Frauen auf ihrem Weg in die Selbständigkeit”, erklärte die Regierungspräsidentin. Einen Buchpreis erhielten die besten Absolventen in ihrem Bereich: Tim Schäfersküpper aus Laufenburg war mit einer Note von 1,2 jahrgangsbester Fachpraktiker. Tatjana Michel aus Titisee-Neustadt erlangte mit der Note 1,5 das beste Ergebnis  im dualen System der städtischen Hauswirtschafterinnen, Annette Laube aus Freiburg und Petra Weber aus Steinach lagen mit der gleichen Note in den Abschlüssen nach Paragraf 45.2 BBiG vorne. Bei der ländlichen Hauswirtschaft war die beste Absolventin Uta Zimmermann aus Freiamt (Note 1,4). 
Silberne und Goldene Meisterbriefe
An ehemalige Absolventinnen wurden Silberne und Goldene Meisterbriefe verliehen.
Im Rahmen der Feier wurden auch Silberne und Goldene Meisterbriefe der ländlichen Hauswirtschaft von 1967 und von 1992 sowie Silberne Meisterbriefe der städtischen Hauswirtschaft von 1992 verliehen. Bewirtung und Musik sorgten für eine festliche Atmosphäre, in der auch die Leiterin der Edith-Stein-Schule, Susanne Flaig, Urban Müller (Bereichsleiter Aus- und Weiterbildung des Internationalen Bundes [IB] in Freiburg), Schwester Adelheid Brugger (Vorsitzende  Berufsverband Hauswirtschaft) und der Leiter des Amts für Schule und Bildung der Stadt Freiburg, Hermann Maier, gratulierten.