Hieber ist die Billig-Milch ein Dorn im Auge
Dieter Hieber findet, dass mehr Markenprodukte gekauft werden sollten, um die regionalen Milchbauern zu unterstützen. Gleichzeitig fürchtet er, dass es für sein Unternehmen zum Bumerang werden könnte, wenn es die Günstig-Milch nicht mehr zu kaufen gäbe. Hieber hat zwölf Läden zwischen Lörrach und Bad Krozingen und ist mit rund 1000 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von rund 200 Millionen Euro einer der größten selbstständigen Edeka-Händler in Baden-Württemberg.
Die Reaktionen der Kunden waren noch zahlreicher als erwartet, berichtet Hieber. Bis Anfang dieser Woche waren es über 1000 „Likes”, sprich zustimmende Daumen-hoch-Zeichen, und mehr als 300 Kommentare. Dabei sagten rund 80 bis 90%, dass sie den Weg mitgehen würden. Es meldeten sich aber auch Kunden und mahnten, die Kundschaft mit dem kleinen Geldbeutel nicht zu vergessen.
„Wir wollen nun die Diskussion im Laden weiterführen”, nennt er den nächsten Schritt. An den Verkaufsregalen soll schon kommende Woche ein Hinweis angebracht werden, dass es den Milcherzeugern besser gehen würde, wenn mehr Markenprodukte gekauft würden.
Auch Veränderungen bei der Warenpräsentation seien möglich, etwa Gut&Günstig-Milch etwas schmaler zu platzieren. „Wir können die gesamte Marktsituation nicht ändern, aber es ist ein kleiner Anstoß für die Kunden”, sagt Hieber.