Politik | 14. Juli 2016

Gegen Obstdiebe konsequent ermitteln

Von Padraig Elsner, BLHV
In jüngster Zeit wurde dem BLHV vermehrt gemeldet, dass sich immer mehr Privatpersonen an reifenden Obstbeständen zu schaffen machen und ohne Rücksicht auf Verluste Früchte abernten. Neuerdings gibt es Fälle, die wegen der Größenordnung auf bandenmäßiges Vorgehen hinweisen.
Zunehmender Obstdiebstahl bereitet dem BLHV Sorgen.
Daraufhin veröffentlichte der BLHV ein mahnendes Schreiben in den Gemeindeblättern des Verbandsgebietes und wies darauf hin, dass der sogenannte Mundraub von Obst eine Straftat nach Strafgesetzbuch ist und auch dementsprechend geahndet wird.
Werden Bäume und Sträucher bei diesem gesetzwidrigen Handeln geschädigt, müssen Obstdiebe neben einer Strafanzeige auch mit einer saftigen Schadenersatzforderung rechnen. Ergänzend wurde darauf aufmerksam gemacht, dass landwirtschaftliche Flächen während der Vegetationsphase und Obst- und Beerenkulturen sogar während des gesamten Jahres ohnehin nur auf öffentlichen Wegen betreten werden dürfen.
Nun erreichen den BLHV alarmierende Nachrichten über Obstdiebstähle, die neue Maßstäbe setzen. Bisher stahlen überwiegend Einzelpersonen für den Eigenbedarf und verursachten erhebliche Verluste für den Obstbauern.
Mehrere hundert Kilo über Nacht weg
In den vergangenen Wochen wurden in einzelnen Schlägen mehrere hundert Kilogramm Obst über Nacht gestohlen. Bis zu 250 kg Kirschen können in wenigen Stunden  nicht von Einzelpersonen geerntet werden, so dass von größeren Gruppen ausgegangen werden muss. Zudem legen die hohen Mengen den Verdacht nahe, dass die Diebe ein lukratives Geschäft mit den Früchten in Aussicht haben und sich durch den Verkauf des Diebesguts bereichern wollen. Aufgrund der zusätzlichen Gruppierung in Banden handelt es sich in diesen Fällen um erwerbsmäßigen Bandendiebstahl und somit um eine besonders schwere Form des Diebstahles.
Präsenz zeigen
Daher erwartet der BLHV, dass die Polizei die Straftäter intensiv verfolgt und zur Erntezeit in den Obstplantagen Präsenz zeigt, um potenzielle Täter abzuschrecken. Es müsse unbedingt verhindert werden, dass die aktiven Diebesbanden auch noch Nachahmer fänden, ergänzt der BLHV. Bäuerinnen und Bauern erwarten zu Recht, dass man in diesen für sie schweren Zeiten umso mehr ihr Eigentum und die Früchte ihrer Hände Arbeit respektiert und schützt. Zudem sei nicht nur die diesjährige Ernte in Gefahr, das rabiate Vorgehen der Diebe zerstöre auch die Fruchtanlagen der kommenden Ernten. Mit einem gewöhnlichen Diebstahl haben diese Fälle nichts mehr gemein, so der BLHV. Auch die potenziellen Käufer des gestohlenen Obsts sind aufgefordert, die Herkunft der angebotenen Ware genau zu überprüfen und bei Verdacht auf gestohlene Ware die zuständigen Behörden zu alarmieren. Wer verdächtige Personen und Fahrzeuge in der unmittelbaren Nähe von Obstplantagen beobachte, solle sich nicht scheuen, die Polizei anzurufen, empfiehlt der BLHV.