Waldwirtschaft | 28. Dezember 2016

Forstlicher Mondkalender 2017

Von Redaktion BBZ
Wie in den Vorjahren veröffentlicht die BBZ in der letzten Ausgabe des Jahres den forstwirtschaftlichen Mondkalender für das kommende Jahr. Im Vordergrund stehen wieder die für 2017 günstigsten Termine für den Holzeinschlag.
Der Mond geht auf über einem winterlichen Wald.
Die Astrologie geht davon aus, dass sich Vorgänge im Makrokosmos, also im Weltall, auch auf der Erde (Mikrokosmos) widerspiegeln und im täglichen Leben spürbar sind.
Wissenschaftlich schwer zu überprüfen
Der Nachweis mondbürtiger Rhythmen im Pflanzenwachstum unter Freilandbedingungen gehört aber zu den komplexesten Fragestellungen in der Agrar- und Forstforschung. Das liegt daran, dass sich gleichzeitig die natürlichen Wachstumsfaktoren, wie Licht, Wärme, Tageslänge, Nährstoffmineralisation oder der Bodenzustand, ständig ändern und gegenseitig überlagern und beeinflussen.  Die Naturwissenschaft untersucht und misst klassischerweise nur den Einfluss eines einzigen Faktors – unter sonst gleichbleibenden Bedingungen. Nur so ist es im standardisierten und wiederholbaren Experiment möglich, zu relevanten Aussagen zu kommen.
Das Herausfiltern von Mondwirkungen aus dem Gesamtwirkungsspektrum, das auch noch Dinge wie Fruchtfolge, Düngung und Bodenbearbeitung beinhaltet, ist ein statistisch sehr schwieriges Unterfangen.
Deshalb lassen sich die Wirkungen des Mondes im Forst und bei der Holzbearbeitung nur schwer mit Methoden der modernen Statistik belegen. Dennoch sind manche Praktiker felsenfest davon überzeugt, dass es diese Zusammenhänge gibt und dass der Mensch sie zu seinem Vorteil nutzen kann, wenn er den Vorgängen am Himmel Beachtung schenkt.
Im Waldbau bedeutet dies: Je nachdem, an welchem Tag und zu welcher Stunde ein Baum gefällt wird, erhält das Holz eine bestimmte Qualität, welche die spätere Verwendung zum Beispiel als Bauholz beeinflusst. Tabelle1 und Tabelle2 geben eine Übersicht.
Der forstliche Mondkalender möchte vor allem Hinweise geben zur Verwendbarkeit von Holz, das zu bestimmten Mondständen geschlagen worden ist. Dabei sind nicht die Mondstände in den Sternenbildern ausschlaggebend, sondern nur die Mondstände in den Sternzeichen, also den  Tierkreiszeichen. Deshalb orientiert sich der Mondkalender am Mondstand in den jeweiligen Sternzeichen.
Während auch in der Wissenschaft ein Einfluss der Mondphasen, der sogenannte synodische Mondumlauf, als gesichert gilt, herrscht über den anomalistischen Mondrhythmus (wechselnder Abstand des Mondes zur Erde) und den tropischen (auf- und absteigender Mond) noch Unklarheit. 
Mehrere Rhythmen
Folgende Mondrhythmen sind danach – nach unten abnehmend – für das Pflanzenwachstum relevant:
1. Phasen der Zu- und Abnahme des Mondes; auch  synodischer Mondrhythmus genannt.
2. Unterschiedliche Entfernung des Mondes zur Erde (= anomalistischer Mondrhythmus)
3. Auf- und absteigender Mond im Tierkreis (= tropischer Mondrhythmus)
4. Mondstände in den Tierkreiszeichen (= siderischer Mondrhythmus).
Für die Deutung sind  nicht die Mondstände in den Sternbildern relevant, sondern  die Mondstände in den Tierkreiszeichen. Nur bei diesen fällt der Beginn des Tierkreiszeichens Widder mit dem  Frühlingsanfang am 21. März zusammen.
Der Mondkalender muss jedes Jahr neu erstellt werden. Nachdem Dr. Gottfried Briemle, der Autor des land- und forstwirtschaftlichen Mondkalenders, verstorben ist, führt seine Frau sein Werk fort.