Betrieb und Wirtschaft | 07. April 2016

FIONA geht öfter mal in die Knie

Von von der BBZ-Redaktion
Die Einführung der grafischen Antragstellung über FIONA macht in diesen Wochen große Probleme. Das Stuttgarter Landwirtschaftsministerium entschuldigt sich und arbeitet an Verbesserungen. Wann es besser läuft, ist noch nicht absehbar.
Unter www.fiona-antrag.de kann der Stand der Dinge zu FIONA unter „Aktuelles” abgerufen werden. Das Ministerium rät trotz der Probleme, bei der Beantragung dranzubleiben. 
Die Vorgaben für die Umsetzung ab 2016 seien durch die EU-Rechtssetzung gegeben. Auch andere Bundesländer kämpften aktuell mit den damit einhergehenden Herausforderungen, heißt es in einer Pressemitteilung des Ministeriums.
Seit dem 7. März ist FIONA für die Antragsbearbeitung geöffnet. Bis Anfang April hatten über 11000 Antragsteller die Bearbeitung ihrer Anträge elektronisch mit FIONA abgeschlossen – mehr als vergangenes Jahr zu diesem Zeitpunkt. Rund 45000 Anträge erwartet das Ministerium insgesamt.
FIONA läuft schlechter als vergangenes Jahr.

Weiter heißt es in der Pressemitteilung: „Gerade über die Osterfeiertage haben viele  Nutzer festgestellt, dass FIONA leider nicht immer problemlos gestartet und genutzt werden konnte. Auch in den vergangenen Tagen kam es aufgrund technischer Probleme zu unserem großen Bedauern wiederholt zu Einschränkungen bei der Nutzung.    IT-Experten des Landes sind derzeit unter Hochdruck dabei, die Störungen zu beseitigen.
FIONA ist ein komplexes, stark vernetztes EDV-System, das im Testbetrieb intensiv getestet wurde. Leider lassen sich gerade in der Einführungsphase solch komplexer Systeme Störungen nicht immer ganz vermeiden. Wir entschuldigen uns für den Mehraufwand bei allen FIONA-Nutzern.”
Neu ist 2016, dass Landwirte nach der Abgabefrist am 17. Mai ihre Flächen noch ohne finanzielle Konsequenzen korrigieren können, wenn nach entsprechenden Prüfungen der Verwaltung Überlappungen bei der Flächenbeantragung zwischen Landwirten aufgetreten sind. Sollte dies der Fall sein, können diese bis zum 21. Juni ohne Kürzungen bereinigt werden. Reguläre Nach- oder Änderungsmeldungen, die nicht auf diese Flachenprüfungen zurückzuführen sind, können wie gewohnt bis zum 13. Juni  eingereicht werden.
 
BLHV fordert funktionsfähiges FIONA
Der BLHV hat sich bereits vor zwei Wochen an das Ministerium gewandt und Problemschilderungen von FIONA-Meldevertretern übermittelt. Meldevertreter, die als Dienstleister zahlreiche Anträge von Landwirten ausfüllen, kommen zunehmend in Zeitnöte. FIONA läuft selbst vier Wochen nach dem Start noch immer nicht, wie es soll. Am vergangenen Wochenende ging tagelang eigentlich gar nichts. Niemand weiß, ob alle Anträge fristgerecht gestellt werden können. Es handelt sich um mehr als nur die üblichen Anlaufschwierigkeiten. Abgesehen davon, dass die Umstellung auf grafische Antragstellung teilweise erheblichen zusätzlichen Zeitaufwand bedeutet, verzweifeln Benutzer und Verwaltung an dem fehlerhaften und unzuverlässigen Programm.
Landwirte und Dienstleister wünschen sich künftig auch einen deutlich früheren Start des digitalen Antragsverfahrens. Der BLHV fordert von der Politik, nicht am nötigen Geld für Programmierer zu sparen. Bis zum regulären Antragsschluss müsse auch an den Wochenenden die Funktionsfähigkeit von FIONA sichergestellt werden. Hubert God, BLHV