Land und Leute | 16. November 2017

Seit 150 Jahren Bildung für Berufsnachwuchs

Von der BBZ-Redaktion
Zum Jubiläum erhielt die Fachschule für Landwirtschaft im Ortenaukreis viel Lob. In die Feier eingebunden waren ein Fachschul-Talk und die Vorstellung einer Festschrift.
Die Ehrengäste freuten sich über die Fachschul-Chronik.
Mit einem Festakt hat das Amt für Landwirtschaft im Landratsamt Ortenaukreis am 10. November das 150-jährige Bestehen der Fachschule für Landwirtschaft gefeiert. Unter den rund 120 Gästen waren zahlreiche prominente Vertreter aus Verwaltung und Landwirtschaft, ehemalige Absolventen sowie Lehrkräfte. In Grußworten, einem Festvortrag und einem Fachschul-Talk ließen die Festgäste die Geschichte einer der ältesten noch bestehenden Kreiseinrichtungen Revue passieren, wandten aber auch den Blick auf die Zukunft der landwirtschaftlichen Fachausbildung.
„Zahlreichen Hofnachfolgern wurden hier in den zurückliegenden eineinhalb Jahrhunderten wichtige Schlüsselqualifikationen für eine erfolgreiche Unternehmensführung vermittelt”, würdigte Martin Schreiner, Dezernent Ländlicher Raum, die unverzichtbare Rolle der Fachschule im Ortenaukreis. „Das Bildungsangebot unserer Fachschule ist ein konkreter Beitrag zur Stärkung des ländlichen Raums und zur Pflege und Offenhaltung unserer reizvollen und touristisch hochwertigen Kulturlandschaft”, so Schreiner weiter.
Glückwünsche zum runden Geburtstag und viel Lob gab es auch von Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg und vom Präsidenten des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbands (BLHV), Werner Räpple. „Eine gute Aus- und Fortbildung ist eine wichtige Grundlage für einen unternehmerischen Erfolg in der Land- und Hauswirtschaft. Die Fachschule für Landwirtschaft im Ortenaukreis leistet auf diesem Gebiet seit 150 Jahren hervorragende Arbeit”, so die Staatssekretärin.
Chronik zum Jubiläum
Die Fachschule habe frühzeitig und erfolgreich den Fokus auf fachschulische Ergänzungsangebote für den landwirtschaftlichen Nebenerwerb gelegt. In diesem Bereich habe sie seit 20 Jahren eine Vorreiterrolle im Land inne. Ein gutes Bildungsangebot für das Brennereiwesen runde das Bildungsangebot ab.
BLHV-Präsident Werner Räpple unterstrich die Bedeutung der Bildungseinrichtung für die Zukunft der Branche. „Der landwirtschaftliche Berufsstand ist zwingend auf eine praxisorientierte, qualitativ hochwertige Ausbildung der beruflichen Nachwuchskräfte und Betriebsleiter angewiesen, nur so bleibt die Landwirtschaft zukunftsfähig”, so Räpple. 
Einblicke in die wechselvolle Geschichte der mit 19 Schülern gegründeten Offenburger Kreislandwirtschaftsschule sowie später eröffneter und wieder aufgegebener Schulstandorte gewährte Kreisarchivar Cornelius Gorka in seinem Festvortrag. Die druckfrische, unter fachlicher Leitung von Gorka erstellte Chronik präsentierte anschließend Rainer Moritz, Leiter von Landwirtschaftsamt und Fachschule. Damit liege nun eine umfassende, spannende Dokumentation vor, freute sich Moritz.
Fachschul-Talk
Spannend, unterhaltsam und zugleich nostalgisch wurde es beim „Fachschul-Talk”. Agraringenieurin Anne Körkel moderierte die Runde, in der Amts- und Fachschulleiter Rainer Moritz, Herbert Gruber – einer seiner Vorgänger – sowie ehemalige Schülerinnen und Schüler Erfahrungen austauschten und einige Anekdoten zum Besten gaben. Fachschule war und ist, so wurde deutlich, neben der Wissensvermittlung immer auch persönlicher Austausch und Netzwerkbildung im und für den Ländlichen Raum.
Talk mit Brigitte Graf (ehemalige Schülerin), Anne Körkel (Moderatorin) und Christine Armbruster (Fachschulabsolventin 2013) (v.l.).