Betrieb und Wirtschaft | 14. Juli 2016

Erträge unter Vorjahr

Von Donat Singler
Seit dem zweiten Juliwochenende läuft die Getreideernte in ganz Baden-Württemberg. Bisher wird vorwiegend Wintergerste als Futter- und Brauware erfasst.
Zu Wochenbeginn hatten in den westlichen Landesteilen am Oberrhein und im Kraichgau bereits mehr als drei Viertel der erwarteten Mengen die Gossen erreicht.  Bei der Marktumfrage zu Wochenbeginn berichteten alle Kaufleute im Landhandel von einer breiten Ertragsspanne und geringeren Erträgen als im Vorjahr. Winterfutter- und Winterbraugerste bringen landesweit etwa 55 bis 85 dt/ha.
Die Hektolitergewichte bei der Futtergerste erreichen nicht immer die angestrebten 63 Kilogramm.

Dabei sind die Erträge in den frühen Lagen im Westen des Landes tendenziell niedriger als in den späteren: Am Oberrhein etwa 55 bis 75 dt/ha, auf besseren Böden und in späteren Lagen bis zu 85 dt/ha. Der Ertragsrückgang zum Vorjahr wird auf 15 bis 20% beziffert. Die Einbußen zeigen sich in den Hektolitergewichten: Die geforderten 63 kg/hl werden nicht immer erreicht, die Spanne reicht  im Schnitt von 55 bis 65 kg/hl. Der Winterbraugerste fehlt es teils an der nötigen Vollgerste. Das Getreide kommt naturtrocken vom Feld.  „Bisher gab es keine Auffälligkeiten bei Fusarium in der Gerste”, hieß es übereinstimmend.Unter Druck Die Preise: Winterfuttergerste bleibt unter Druck. Vertragsfreie Ware  frei Gosse Landlager erzielte zu Wochenbeginn zwischen 95 und 110 Euro/t netto, Winterbraugerste 20 bis 30 Euro/t mehr. Bei Winterbraugerste blickt der Handel nach Frankreich, wo die Gerste enorm unter dem Regen gelitten haben soll. „Mal abwarten, ob sich die Preise noch nach oben bewegen”, erklärte ein Getreidekaufmann, der die erfasste Winterbraugerste noch nicht verkaufen will.