Betrieb und Wirtschaft | 18. Januar 2018

EGRO trotz Frost mit Umsatzplus

Von Ralph Lacher
Der Erzeugergroßmarkt Südbaden (EGRO) hat 2017 trotz frostbedingter Mengeneinbußen einen Umsatz von 15,5 Millionen Euro erzielt, neun Prozent mehr als 2016.
Das bessere Ergebnis habe nur erzielt werden können durch das große Einzugsgebiet des Marktes vom nördlichen Breisgau rund um den Kaiserstuhl und bis ins Dreiländereck, berichtet Geschäftsführer Lorenz  Boll. Die frühen und niedrigen Lagen  hatten frostbedingt Mengeneinbußen  zwischen 80 und 100 %.   In den höheren Lagen im Markgräflerland, also etwa in Blansingen, Huttingen, Wintersweiler und  auf der Efringen-Kirchener Britsche sowie im Kandertal bis nach Obereggenen gab es dagegen eine gute Ernte. Und erfreulich gut gewesen seien die Preise. 
Bei Zwetschgen brachten die EGRO-Erzeuger eine halbe Normalernte ein.

 Der EGRO  vermarktete mit rund 800 Tonnen Spargel 15 % mehr als 2016.  Feste Preise bei sehr guter Qualität wiesen die Erdbeeren auf, so dass man trotz kleinerer Menge (1800 Tonnen im Vergleich zu 2100 im Vorjahr) einen ähnlichen Umsatz erzielte. Die Erntemenge 2017  liegt allerdings deutlich unter den Rekordernten von 2014 und 2015 mit  über 5000 Tonnen.
Die Kirschenernte lief recht gut, allerdings mit sehr deutlichen regionalen Unterschieden. 470 Tonnen Tafelkirschen bekam der Großmarkt angeliefert,  5 % weniger als im Vorjahr. Bei den Industriekirschen war die Ernte sogar besser als im nasskalten Vorjahr mit 550 Tonnen. Während die Erzeuger in  höheren Lagen sehr gute Mengenergebnisse hatten, waren in den niedrigeren Lagen die Einbußen enorm, bis zu über 80 %. Neben der Höhenlage sei auch wichtig gewesen, dass die Erzeuger mit Beregnung und/oder Überdachung  gegen Frost vorgesorgt hätten. Sie erzielten dann auch gute Ergebnisse und konnten sich über gute Preise freuen – rund   10 %   über dem Vorjahresniveau.
Teils reicher Behang
„Hätten wir keinen Frost gehabt, dann wäre eine Zwetschgen-
Rekordernte hereingekommen. Denn in den frostfreien Gebieten hatten wir einen sehr reichen Behang”, so Boll. Die Preise für die Zwetschgen lagen um 60 %  über denen des Vorjahres. „Den Erzeugern, die frostbedingt nur rund 10 % Ertrag hatten, nutzt dies natürlich nicht wirklich”, betont Boll. Aufs ganze Einzugsgebiet  gesehen habe man eine halbe Normalernte  eingebracht – erzielt fast ausschließlich in  höheren Lagen. 1250 Tonnen kamen zusammen und wurden für rund 1,7 Millionen Euro vermarktet.  2016 erzielte man mit 2100 Tonnen Zwetschgen 1,75 Millionen Euro.
Geradezu „katastrophal” war die Situation bei den Äpfeln. Und das quer durch Südbaden. „Das, was wir an Äpfeln angeliefert bekamen, stellt dieses Jahr eine zu vernachlässigende Größe dar”, sagt Boll.