Edeka setzt bei Bio-Schweinen ein Preissignal
Außerdem brauche Edeka weitere Bioland-Ferkelerzeuger in der Region. Denn was die Edeka-Produkte ausmache, sei, dass sowohl die Ferkel als auch die Mastschweine aus Baden-Württemberg kommen sollen – im Sinne eines konsequenten Bio-Ansatzes „aus der Region für die Region.”
Die Edeka Südwest Fleisch und die Erzeugergemeinschaft „rebio” sichern laut Weiler mittels langfristiger Abnahmeverträge ihren Erzeugern auskömmliche Preise zu, die auf Basis einer Vollkostenrechnung festgelegt wurden: „Die Berücksichtigung aller Produktionskosten, einer auskömmlichen Arbeitsentlohnung sowie einer die betriebliche Zukunft absichernden Gewinnmarge haben dafür gesorgt, dass die Auszahlungspreise mit netto 140 Euro pro Ferkel und 3,75 Euro/kg Schlachtgewicht (55 % MFA) ein klares Signal an den Markt senden”, meint Weiler.
Dazu komme eine Klausel, wonach sich bei veränderten Produktionskosten auch die Auszahlungspreise entsprechend ändern. So gebe es Preiszusagen für einen Zeitraum von zehn Jahren.
Betriebe, die neu einsteigen wollen, benötigten Zeit für eine fundierte Umstellungsentscheidung. Mit der Anpassung der Haltungsformen, einer Umstellung der Futterflächen und strategischen Überlegungen in Zusammenhang mit Möglichkeiten der Agrarförderung dauere die Umstellungszeit ein bis zwei Jahre, so Weilers Erfahrung.
„Da an das Können der Praktiker hohe Anforderungen gestellt werden, handelt es sich bei der Umstellung um eine strategische Unternehmensentscheidung, die den kompletten Betrieb und die gesamte Familie betrifft”, betont Weiler. Das Ergebnis jedoch – ein auf Bioland umgestellter Schweinemastbetrieb mit abgesichertem Marktzugang über „rebio” an Edeka – könne den Schritt in eine verlässliche und gesicherte Zukunft darstellen.
„Die höheren Stallplatzkosten entstehen vor allem durch den Platzanspruch, der im Vergleich zur konventionellen Haltung nahezu dreimal so hoch ist”, so Weiler. Herausragendes Merkmal der ökologischen Schweinehaltung seien Ausläufe, die allen Schweinen in entsprechender Größe zur Verfügung stehen müssen. Die Buchtenflächen dürften nur zu einem Teil aus Spaltenboden bestehen, wobei der Liegebereich eingestreut sein müsse.
Tiere mit einem Lebenszyklus von weniger als einem Jahr dürften maximal einmal allopathisch behandelt werden. Auch direkte Eingriffe am Tier – wie beispielsweise auch die Kastration männlicher Ferkel – unterlägen weitergehenden Beschränkungen. Schließlich weist Weiler darauf hin, dass ein besonders deutliches Qualitätsmerkmal von Bio-Schweinen der unversehrte Schwanz sei.
Die notwendige Anmeldung erfolgt beim Bioland-Landesverband, Telefon 0711/550939-0, Fax: -50, E-Mail: info-bw@bioland.de.
Weitere Infos über das Projekt erteilen Gerd Nehk (rebio Rottenburg), Telefon 07472/9844-21, Martin Weiß (Bioland Baden-Württemberg), Telefon 07525/91035, und Rudolf Wiedmann, Tübingen, Tel. 0151/65104430.