Damit der Standplatz sauber bleibt
Freund hat die mechanische Steuerung 2008 eingebaut. Bis 2006, als der Vater auf biologische Landwirtschaft umstellte, gab es im Stall einen elektrischen Kuhtrainer. Zwei Jahre lang arbeiteten Vater und Sohn ohne Kuhtrainer. In dieser Zeit waren die Kühe oft schmutzig, erzählt der Landwirt. Er musste Euter und Hinterteil oft mit dem Schlauch waschen. Freund sah die Bügel bei einem Kollegen im Dorf und ließ sie ebenfalls in seinem Stall einbauen.
Seither seien die Kühe – von wenigen Ausnahmen abgesehen – sauber, obwohl er sie praktisch nie putze. Es kommt zwar manchmal vor, dass eine Kuh auf den Standplatz kotet, aber dann fällt der Kot meistens ganz hinten auf den 185 cm langen Standplatz und lässt sich leicht entfernen. „Der mechanische Kuhtrainer wirkt nicht schlechter als der Kuhblitz”, sagt Freund und sieht keinen Grund, dem elektrischen Kuhtrainer nachzutrauern. Es ist schon vorgekommen, dass man vergessen hat, die Bügel abends nach der Fütterung herunterzuklappen. Dann sind die Kühe morgens deutlich schmutziger als sonst.
Die Kosten für die Einrichtung bewegten sich vor sieben Jahren bei etwa 200 Euro, erinnert sich der Landwirt. Die Pfosten und das Rohr zur Befestigung der Bügel hat er selbst montiert. Das sei kein Problem gewesen. Die Bügel sind robust, sodass kaum etwas kaputtgeht. Der Einbau hat sich gelohnt, ist Freund überzeugt. Damit die Steuerung funktioniert, muss der Bügel richtig eingestellt sein. Ist der Bügel heruntergeklappt, darf sich kein Futter im Trog befinden, sonst kommt es zu Druckstellen am Nacken der Kühe, wenn diese versuchen, das Futter zu erreichen.
Die Anbindung selbst hat Freund mit dem Einbau der Bügel nicht verändert. Er benutzt weiterhin die Anbindung an einem Gleitkolben. Ein Stopprohr über der leicht vertieften Krippenschale hindert die Tiere, dass sie in die Krippe stehen.
Größter Nachteil der pneumatischen Steuerung sind die hohen Kosten. Teuer ist nicht nur ihr Einbau, der heute bei etwa 1200 Euro je Kuhplatz liegen dürfte. Es fallen auch jährliche Kosten an, da Staub und Ammoniak der Steuerung zusetzen. Die Anlage ist schon 20 Jahre alt, sodass vor allem die Zylinder ersetzt werden müssen. Letztes Jahr waren es fünf, von denen jeder etwa 180 Euro kostete.
Zusätzlich zum pneumatischen Bügel hat von Allmen einen Spanngurt über der Krippe
angebracht. Dieser drückt die Kühe, die zu weit nach vorne stehen, nach hinten. Damit funktioniere die Steuerung der Kühe besser. „Darauf würde ich nicht mehr verzichten”, sagt der Landwirt. Das Stopprohr, das er früher verwendet hatte, führte zu vielen Druckstellen am Nacken der Kühe. Damit sie nicht zu weit nach vorne stehen, ist es wichtig, dass sie leicht zum Futter gelangen. Wie bei Freund fressen die Kühe auch bei von Allmen aus einer Krippenschale. Bei den heute üblichen Futtertischen ist darauf zu achten, dass man das Futter öfters nachschiebt.