Politik | 19. Mai 2016

„Bauern brauchen wieder mehr Zeit fürs Wesentliche”

Von Walter Eberenz
Der BLHV bedauert sehr, dass Naturschutz und Tourismus nicht mehr zum Stuttgarter Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) gehören. Präsident Werner Räpple erwartet jetzt tatkräftige Unterstützung zur Bewältigung der Krise in der Landwirtschaft und beim Abbau der Bürokratie.
Werner Räpple: „Wir haben mit Peter Hauk und Friedlinde Gurr-Hirsch schon eine positive Zusammenarbeit erlebt. Daran wünschen wir uns Anschluss.”
Vor einigen Wochen, während der Koalitionsverhandlungen  zwischen den Grünen und der CDU, warb der BLHV für ein starkes Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, in dem sich die Interessen des ländlichen Raums, der Land- und Forstwirtschaft, der Verbraucherschutz, Naturschutz und der ländliche Tourismus wiederfinden.
Gegeneinander vermeiden
„Das Ergebnis entspricht leider nicht unseren Erwartungen”, macht der BLHV-Präsident keinen Hehl aus einer gewissen Enttäuschung, dass die Bereiche Naturschutz und Tourismus aus dem MLR herausgetrennt wurden.
Regionalvermarktung unterstützen
Dass der Bereich Naturschutz jetzt zum Umweltministerium gehöre, dürfe nicht zu einem Gegeneinander und zu Rivalitäten zwischen den Ministerien führen. „Konstruktive Lösungen für die Bauern sind wichtig”, betont Räpple.
Als ganz vordringlich betrachtet der BLHV-Präsident  jetzt, dass das Land der heimischen Landwirtschaft dabei hilft, die Krise zu überwinden.  So wünscht sich der BLHV-Präsident Unterstützung und Nachdruck vom Land, wenn es darum geht, Bundeshilfen für die Betriebe auf den Weg zu bringen.
Ebenso erwartet Räpple Unterstützung vom Land bei der Vermarktung von Produkten aus der Region, „und das nicht nur im Nischenbereich, sondern auch für die großen Absatzkanäle im Lebensmitteleinzelhandel”.
„Mehr Vertrauen in die Landwirtschaft und weniger Reglementierung” steht ebenfalls oben auf der Wunschliste des südbadischen Bauernverbandes. „Damit die Bauern wieder mehr Zeit haben fürs Wesentliche, nämlich die Bewirtschaftung ihrer Betriebe”, erklärt der BLHV-Präsident.
Der Zusammenarbeit mit dem neuen Landwirtschaftsminister Peter Hauk und der neuen Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch sieht der BLHV konstruktiv-optimistisch entgegen. „Wir haben mit beiden schon eine positive Zusammenarbeit erlebt – daran wünschen wir uns Anschluss”, betont BLHV-Präsident Werner Räpple.